Wohnungsbau:Spatenstich nach Tauziehen

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Nach langem Tauziehen mit Anwohnern gab es jetzt den Spatenstich in Neubiberg. (Foto: Claus Schunk)

Baubeginn an der Pappelstraße ohne Anwohner-Proteste

Die Erleichterung ist bei den Beteiligten zu spüren: Keine protestierenden Anwohner, keine Transparente - der offizielle Spatenstich für das umstrittene Wohnprojekt der Awohnbau- Genossenschaft auf der Spielwiese an der Pappelstraße fand am Freitag nach Verzögerungen statt. Mit dem Aushub wurde längst begonnen. Mit vielen Aktionen hatten Anwohner und Kinder für den Erhalt der Spielfläche gekämpft.

Für Edwin Klostermeier (SPD), Vorsitzender des Aufsichtsrats der Genossenschaft, ist das Wohnbauvorhaben seit jeher Herzensangelegenheit. "Als 2013 die Idee für das Projekt aufkam, musste ich nicht lange überlegen, ob ich mich engagieren werde", sagt er, "es war nicht einfach, viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit liegen hinter uns, aber ich freue mich, heute hier stehen zu dürfen."

Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler) ist sogar so begeistert, dass er bereits ein zweites Projekt in Planung hat. Die angespannte Wohnsituation in München sei auch in Neubiberg zu spüren, einige Gemeindemitglieder seien aufgrund der ständig steigenden Mietpreise schon weggezogen, so Heyland. "Deswegen will unsere Gemeinde eine Wohnungsbau-Offensive fördern, die den Mangel an preisgünstigen und bedarfsgerechten Wohnungen lindert."

Dieses Ziel wird auch von der Regierung von Oberbayern unterstützt. 17 der 22 Wohnungen werden staatlich gefördert mit circa 3,1 Millionen Euro. Den Mietern wird mit einem individuellen Mietkostenzuschuss für den Ausgleich zwischen der tatsächlichen und der wirtschaftlich zumutbaren Miete geholfen. Roman Dienersberger, Vertreter der Regierung, ist stolz, "dass jetzt endlich mal angefangen wird, Wohnraum für einkommensschwächere Familien zu schaffen".

Diese Begeisterung teilen aber nicht alle: Der Zweckverein der Siedlung erschien trotz Einladung nicht zum Spatenstich. "Aber ich bin zuversichtlich, dass sich alle mit dem Projekt arrangieren konnten, es ist ja für einen guten Zweck", so Heyland, "und zwischen den beiden Häusern wird auch ein neuer Spielplatz für alle Kinder entstehen."

© SZ vom 09.12.2017 / AEN - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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