Wohnsiedlungen:Bitte Abstand halten

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Ismaning ändert Nachverdichtungspläne nahe der Isarau

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Mit der Nachverdichtung ist es so eine Sache. Für denjenigen, der noch einen Platz zum Wohnen sucht, ist sie eine gute Gelegenheit, sich in einem bereits gewachsenen Wohngebiet anzusiedeln. Auch aus Gesichtspunkten des Naturschutzes ist es eine erstrebenswerte Variante, mehr Menschen eine Heimat zu bieten, ohne große Flächen auf der berühmten grünen Wiese zu versiegeln. Diejenigen, die bereits am besagten Ort wohnen, haben da freilich oft einen anderen Blick. Sie beobachten Nachverdichtungen meist kritisch, bedeuten sie doch mehr Menschen und Häuser auf einem Fleck, aber weniger Platz rundum für den Einzelnen. Die Ismaninger Gemeinderäte versuchen, diesen Balanceakt gerade am Hang zu einer guten Lösung zu bringen.

Das Wohnviertel zwischen den Straßen Am Hang und Philosophenweg besteht aus schmucken Einfamilienhäusern mit großen Gärten. Der Gemeinderat hat schon im vergangenen Jahr beschlossen, einen Bebauungsplan für das Gebiet aufzustellen, um möglich zu machen, dass die Grundstücke in Zukunft auch geteilt und dichter bebaut werden können - mit weiteren Einfamilien-, aber auch Doppelhäusern zum Beispiel. Gegen diese Pläne wehrten sich mehrere Anlieger. Sie sehen die Gefahr, dass der typische Charakter des Gebiets zerstört würde, wenn plötzlich überall massive Doppelhäuser über die Hecken ragten. Auch die nahe, bei Ismaninger Spaziergängern und Sportlern beliebte, Naturzone sahen Nachbarn in Gefahr. Am Philosophenweg beginnen die Isarauen, ein Gebiet, das den Fauna-Flora-Habitat-Richtlinien (FFH-Gebiet) unterliegt und damit als besonders schutzwürdig gilt.

Der Gemeinderat hat nun eingelenkt und sich auf einen Kompromissvorschlag geeinigt. So will die Kommune festschreiben, dass bis auf zwei schmal geschnittene Grundstücke Am Hang mit Doppelhausbelegung nur Einzelhäuser im Bebauungsplangebiet zugelassen sind und diese nicht zu hoch werden dürfen, vor allem zur Isarseite hin. Der Baumbestand entlang des Philosophenwegs soll geschont werden. Der Planentwurf wird nochmals öffentlich ausgelegt.

© SZ vom 28.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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