Westumgehung:An Oberschleißheim vorbei

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Staatliches Bauamt will im Frühjahr vier mögliche Trassen für Umfahrung präsentieren

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Konkrete Planungsansätze für eine Oberschleißheimer Westumgehung sollen im Frühjahr auf dem Tisch liegen. Mit einem Eingabeplan für das Projekt rechnet das Staatliche Bauamt bis Ende 2021. Ein vierspuriger Ausbau der Bundesstraße 471 westlich der Autobahnanschlussstelle Oberschleißheim werde ebenfalls gerade vorbereitet. Für eine mögliche Straßenunterführung unter die Bahn gebe es allerdings derzeit keine Kapazitäten in der Behörde.

Bei einem Vortrag im Gemeinderat blieb der zuständige Referatsleiter Stefan Rinderer speziell bei der Straßenunterführung sehr vage. Vor einer Bewertung und Planung des Projekts müssten demnach erst die anderen eingeleiteten Maßnahmen im Umfeld greifen können, also der Ausbau der A 92, die Westumgehung und die vierspurige Führung der B 471 nach Westen, hatte Rinderer noch nach dem Bürgerentscheid gesagt. Im Gemeinderat verwies Rinderer jetzt nur noch auf Kapazitätsprobleme des Bauamts. Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) hatte seiner nachgeordneten Behörde diese Sprachregelung vorgegeben, indem er auf eine Anfrage aus dem Oberschleißheimer Rathaus beschied, eine "Projektbearbeitung" für eine Unterführung würden "mit frei werdenden Planungskapazitäten des Bauamtes wieder aufgenommen". Immerhin stellte der Minister klar, dass eine Unterführungsplanung nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden müsse, der von 2030 an neu verhandelt würde. Als Maßnahme nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz würde das Projekt in anderen Bahnen laufen.

Bei der Umgehungsstraße, die parallel zur A 92 die Staatsstraße 2342, Sonnen- und Feierabendstraße, aus dem Ort verlegen soll, habe das Bauamt gerade "eine sehr schwierige Planungsphase" hinter sich", sagte Rinderer. Dabei waren konkrete Routenverläufe definiert und auf ihre technische Machbarkeit und die räumliche Verträglichkeit, etwa mit Natur- und dem in Oberschleißheim allgegenwärtigen Denkmalschutz abgeklopft worden. Im Frühjahr werde seine Behörde vier Trassenvarianten vorstellen, mit denen man in die Genehmigungsverfahren gehen könne. Die Umgehung soll südlich des bebauten Ortes von der Sonnenstraße abzweigen, möglichst nah an der A 92 an Oberschleißheim vorbeiführen und zwischen Riedmoos und Unterschleißheim die Staatsstraße wieder erreichen.

"Mit Nachdruck" treibe das Bauamt gerade die Pläne für einen vierspurigen Ausbau der B 471 westlich der A 92 voran, betonte Rinderer. Wenn beim bereits terminierten Autobahnausbau die Anschlussstelle Oberschleißheim massiv aufgerüstet wird, dürfe der Verkehrsfluss nicht an der zu engen B 471 als Ableitung nach Westen scheitern. Allerdings ist die Planung tückisch, da die Trassenführung durch zahlreiche Anwesen am Straßenrand und die Nähe des Kulturdenkmals Dachau-Schleißheimer-Kanal limitiert ist. Eine Südumgehung der B 471 zwischen A 92 und B 13, eine Uralt-Vision und aktuell ein Antrag der CSU, werde nur als Alternative für die Unterführung der Straße innerorts geprüft. Die Planung der Unterführung oder einer Alternative außerorts werde "definitiv kein einfaches Unterfangen", sagte Rinderer.

© SZ vom 30.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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