Volkshochschule Haar:Trauer um Günter Schade

Günter Schade wirkte 42 Jahre an der Volkshochschule in Haar. Er war Buchautor und hielt als Vordenker einer sozialen Marktwirtschaft in ganz Deutschland Vorträge. (Foto: VHS)

Die Volkshochschule Haar trauert um ihren langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Günter Schade. Wie jetzt bekannt wurde, starb er am 6. März mit 93 Jahren. Schade begleitete fast sein halbes Leben die Haarer Volkshochschule auf ihrem Weg. 1970 führte ihn seine Frau Anneliese als Dozentin für Englisch "auf sanftem Weg" zur VHS, wie der heutige Geschäftsführer Alfred Pfeuffer sagt.

Günter Schade wurde in Brockau im Vogtland geboren und kam 1954 nach München. Er schloss ein Elektrotechnik-Studium ab, arbeitete in der Computerentwicklung und wurde Prokurist bei Siemens. 1976 vertraute die Mitgliederversammlung ihm das Amt des Vorsitzenden der Volkshochschule Haar an, später wurde er mehrfach mit großer Mehrheit wiedergewählt. 1992 bekam Schade für seine Verdienste um die Weiterbildung die goldene Ehrennadel der Gemeinde verliehen. Durch sein diplomatisches Geschick und sein Engagement professionalisierte er die Haarer Volkshochschule.

Im Juli 1997 erschien Schades viel beachtetes Buch "Die Arbeitslosigkeit überwinden können wir nur mit einem solidarischen Sozialsystem", in dem er für jeden Bürger ein Grundeinkommen forderte. In vielen Vorträgen von Unterhaching bis nach Rostock setzte er sich für eine demokratische, sozial gerechte Gesellschaft ein. 2001 tauschte er seinen Vorsitz mit der langjährigen Zweiten Vorsitzenden Helga Wiedemann. Im Jahr 2006 legte Günter Schade dann sein Amt an der VHS Haar ganz nieder und wurde einstimmig von der Mitgliederversammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

© SZ vom 14.03.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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