Veterinärmedizin:Ärger über den Freistaat

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Pläne für Oberschleißheimer Campus empören Grüne und CSU

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Für den Ausbau des Campus am Oberschleißheimer Veterinäranger hat die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) nun noch einige Planänderungen eingebracht. CSU und Grüne hatten im Bauausschuss des Gemeinderats so ihre Probleme damit - im Detail und im Umgang mit dem Gesamtprojekt.

Weiterhin sei nicht ansatzweise erkennbar, dass vom Freistaat Bayern irgendwelche flankierenden Maßnahmen für das Mammutprogramm umgesetzt würden, rügte Helga Keller-Zenth (Grüne). Die hatte der Gemeinderat schon vor Jahren bei der Einleitung der Planungen kategorisch gefordert. Nun würde aber die Planung weiter vorangetrieben, ohne dass irgendeine Forderung erfüllt sei.

Keller-Zenth erinnerte etwa an die angeregte zweite S-Bahn-Haltestelle für den Campus. "Wir gehen immer nur in Vorleistung", sagte sie. Sobald der jetzt ins Verfahren gebrachte Bebauungsplan für den Campus genehmigt sei, habe die Universität vollständiges Baurecht und die Gemeinde kein Faustpfand für die Durchsetzung ihrer Forderungen mehr. "Ich sehe noch wenig Entgegenkommen beim Freistaat", bekräftigte Peter Benthues (CSU) die Klage.

Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) kündigte an, dass demnächst ein weiterer Bebauungsplan aufgestellt werde, der Staatsgrund an der Dachauer Straße zum Gewerbegebiet widmen werde. Diese Forderung war ein Teil der Zielvereinbarung zwischen Staat und Kommune vor der Campus-Planung gewesen. Weil durch die Erweiterung des Campus für die Veterinärmedizin der LMU ein potenzielles Gewerbegebiet für die Gemeinde an der südlichen Sonnenstraße unmöglich geworden war, sollte der Staat aus seinem Flächenfundus Ausgleich schaffen.

Konkret warnen CSU und Grüne vor einer völligen Fehlplanung der Bushaltestelle für das Uni-Gelände an der Veterinärstraße. Der Bushalt soll gegenüber der aktuellen Haltebucht nach Osten verschoben werden. CSU und Grüne erwarten, dass er dort wegen der Enge Chaos auf der Straße auslösen wird, die in dem Teilstück eine der Hauptzufahrten zum Campus sein wird.

In der geänderten Campus-Planung rückt nun ausgerechnet das dort vorgesehene Bibliotheks-Gebäude gegenüber der ursprünglichen Planung noch weiter nach Norden. Bewahrheiten sich die Warnungen und funktioniert die Haltestelle nicht, würde eine eventuell nötige nachträgliche Korrektur unmöglich. Der Antrag, Freiraum für eine mögliche Straßenerweiterung vorzuhalten, wurde im Ausschuss aber von SPD, FW und FDP mit sieben zu sechs Stimmen abgelehnt.

Auch innerhalb des Campus selbst gibt es diverse Umplanungen. So entsteht am Südwestrand ein eigener Müllhof, nachdem bislang die Müllentsorgung innerhalb der Gebäude organisiert worden war. Hier bestand der Oberschleißheimer Bauausschuss einmütig auf eine ausreichende Einhausung und Eingrünung, um Lärm- und Geruchsbelästigungen auszuschließen. Die gesamte Umplanung wurde mit elf zu zwei Stimmen gegen die Stimmen der Grünen genehmigt.

© SZ vom 20.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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