Vertrag läuft weiter:Kreisjugendring kann weitermachen

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Bürgermeister Edwin Klostermeier (im Bild bei der Eröffnung des Jugendtreffs 2010) lobt die Arbeit des KJR. (Foto: Claus Schunk)

Putzbrunn verwirft frühere Pläne und verlängert die Kooperation mit Betreuern

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Die Gemeinde Putzbrunn setzt doch weiter auf die Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring München-Land (KJR). Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig, die seit 2000 bestehende Kooperation auch vom 1. Januar 2019 an fortzusetzen. Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) soll einen entsprechenden Vertrag abschließen.

Dass es zu diese Einigung gekommen ist, war keineswegs klar: Noch vor zwei Jahren stand ein Ausstieg aus der Kooperation mit dem KJR durchaus zur Debatte. Damals war der Gemeinde-Etat in Schieflage geraten, die Lokalpolitiker zermarterten sich die Köpfe, wo Einsparpotenzial liegen könnte. Und kamen auf die Idee, die Jugendarbeit, ein satter Posten, der gut 100 000 Euro jährlich verschlingt, neu aufzustellen. Abgesehen von finanziellen Zwängen war eine Neufassung des Vertrags aus rechtlichen Gründen sowieso notwendig.

Taufkirchen hatte es einst vorgemacht, als Jörg Pötke (ILT) noch Bürgermeister war: 2010 kündigte man die Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring auf, stellte Sozialarbeiter und Pädagogen ein und nahm offene Jugend- und präventive Sozialarbeit in die eigenen Hände. Dass Putzbrunn diesem Beispiel nun doch nicht folgt, hat mehrere Gründe. Einerseits hat sich die finanzielle Situation stabilisiert, wegen überraschend hoher Einnahmen aus der Gewerbesteuer wird man das Jahr 2018 mit einem Plus von rund sieben Millionen Euro abschließen. Dazu kommt, dass offenbar keine adäquate Alternative zur Arbeit des Kreisjugendrings gefunden wurde. So lässt sich jedenfalls die Reaktion des Rathauschefs deuten: "Wir werden in neuer Fassung wieder einen Vertrag mit dem Kreisjugendring machen", sagte Klostermeier. "Alle sind zufrieden, das gilt auch für mich." Denn die offene Jugendarbeit im Jugendtreff "Timeout" im Bürgerhaus "bringt schon etwas".

Martina Hechl, Gemeinderätin der Gemeinschaft pro Putzbrunn (GPP) und Jugendbeauftragte der Gemeinde, schloss sich dieser Meinung an: "Auch ich bin froh, dass wir nicht auf andere Ideen gekommen sind und mit dem Kreisjugendring weitermachen." Die Kosten belaufen sich auf etwa 108 500 Euro im Jahr, der Landkreis München steuert einen Zuschuss in Höhe von 25 Prozent der Personalkosten bei. Weil sich der Fehlbetrag, den die Gemeinde ausgleichen muss, im Vergleich zur vorherigen Vereinbarung nur um rund zwei Prozent erhöht, kann auf eine Neuausschreibung verzichtet werden.

Damit werden die Pädagogen Stefan Witthauer und Elisabeth Maier weiterhin mit den jungen Putzbrunnern arbeiten. Sie berichteten dem Gemeinderat, dass im ersten Halbjahr 2018 der offene Betrieb im Timeout von ungefähr 135 Kindern und Jugendlichen zwischen neun und 16 Jahren in Anspruch genommen wurde. Vier spezielle Veranstaltungen an Samstagen ausschließlich für Mädchen seien sehr gut angekommen. Für das zweite Halbjahr ist eine Kooperation mit dem Jugendtreff in Grasbrunn geplant. Darüber wird ein Wochenende für Mädchen auf einem Reiterhof angeboten - diese Aktion sei jetzt schon ausgebucht.

© SZ vom 02.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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