Unterschleißheim:Noch ein Rückzug bei der SPD-Fraktion

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Axel Schröter saß 13 Jahre lang für die SPD im Unterschleißheimer Stadtrat. Jetzt gibt er sein Amt auf, weil er sich über einen Fraktionskollegen ärgert. Für ihn rückt Sybille Bichlmeier nach. (Foto: privat)

Erst gab Uli Piller sein Stadtratsmandat auf, jetzt wirft Axel Schröter hin. Er nennt als Grund einen Streit mit einem Fraktionskollegen.

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Schon wieder legt ein SPD-Stadtrat in Unterschleißheim sein Amt nieder, nach Uli Piller vor zwei Wochen ist es jetzt Axel Schröter. Einen Zusammenhang, versichert Schröter, gebe es aber nicht. Nachrückerin ist Sybille Bichlmeier, die derzeit den von der Stadt Anfang des Jahres neu gegründeten Beirat für Soziales und Familie leitet.

Auslöser ist eine Rundmail

Während Piller noch rein persönliche Gründe geltend gemacht hat, ist bei Axel Schröter, der 13 Jahre lang im Stadtrat mitgearbeitet hat, ein Zwist mit einem Fraktionskollegen der Anlass. Freimütig erzählt Schröter, was ihn dazu bewogen hat, sein Mandat nieder zu legen. Nachdem er kürzlich, wie zwei andere SPD-Stadträte auch, gegen eine kommunale Verkehrsüberwachung stimmte, habe sein Parteikollege und stellvertretender SPD-Fraktionssprecher, Alexander Kieslich, eine Rundmail an einen großen Verteiler innerhalb der SPD geschrieben. "Ich leite die jetzt bewusst nicht weiter, weil ich keine schmutzige Wäsche waschen will. Aber er hat sich darin auf jeden Fall im Ton vergriffen", berichtet Schröter.

Kontrahent Alexander Kieslich will sich nicht äußern

Daraufhin habe er eine Entschuldigung, ebenfalls über den großen Verteilter gefordert, die sei ausgeblieben und deshalb scheide er jetzt aus dem Stadtrat aus. "Es gibt eine rote Linie, die hier überschritten wurde, so springt man nicht miteinander um", sagt Schröter. Der stellvertretende Fraktionssprecher Alexander Kieslich wollte zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellungnahme zu dem Zwist mit Schröter abgeben. "Der Rücktritt kam vor zwei Tagen doch sehr überraschend, da möchte ich erst jetzt doch erst einmal intern mit Parteikollegen darüber reden", betonte er.

"Danke, es hat mal mehr Spaß gemacht"

Dass sein Rückzug auch auf Unzufriedenheit mit dem SPD-Bürgermeister oder der allgemeinen Lage im Stadtrat zurückzuführen sei, wies Axel Schröter weit von sich: "Christoph Böck und ich sind nach wie vor Freunde. Er hat mich auch angerufen und versucht, mich umzustimmen." Was den Stadtrat anbelange, erinnerte Schröter an seine frühere Bürgermeisterkandidatur. Nach dem Wahlkampf habe er plakatiert: "Danke, es hat Spaß gemacht." Jetzt, sagt er mit einem Lächeln, "würde ich sagen: Danke, es hat mal mehr Spaß gemacht."

© SZ vom 11.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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