Unterschleißheim:Flüchtlingsheim auf städtischem Areal

Ein Bürogebäude an der Le-Crès-Brücke war auch schon mal für Geflüchtete im Gespräch. (Foto: Catherina Hess/Catherina Hess)

Ein möglicher Standort für eine Einrichtung liegt neben dem Discounter Lidl an der Landshuter Straße. Das Rathaus prüft aber mehrere Optionen.

Nachdem Unterschleißheim zu wenige Flüchtlinge aufnimmt, gilt neuerdings ein Grundstück neben dem Discounter Lidl an der Landshuter Straße als möglicher Standort für eine weitere Unterkunft. Die Stadt hat eine Fläche erworben, die die Grünen inzwischen dafür ins Spiel gebracht haben, wie Bürgermeister Christoph Böck (SPD) der SZ bestätigte, entschieden sei jedoch noch nichts. Derzeit würden mehrere Standorte auf ihre Eignung hin geprüft. Die Debatte darüber, wo Geflüchtete in der Stadt eine Bleibe finden könnten, werde auch noch öffentlich geführt, versichert der Rathauschef.

Bei der Bürgerversammlung vergangene Woche hatte Böck keine Standorte genannt. Er hatte lediglich erklärt, dass dringender Handlungsbedarf entstehe und wo keine Unterkunft entstehen wird: So hat die Stadt entsprechenden Bestrebungen im Bereich Siemensstraße und Carl-von-Linde-Straße einen Riegel vorgeschoben. Dort sowie an der Nördlichen Ingolstädter Straße hat der Stadtrat eine Veränderungssperre verhängt, um eine Konzentration von Behelfseinrichtungen zu vermeiden, die als unverträglich angesehen wird. Das Landratsamt München hatte dort eine Unterkunft mit 136 Plätzen für die Dauer von fünf Jahren angestrebt.

Dagegen formierte sich in der Nachbarschaft Widerstand. Das Gebiet sei bereits sehr belastet, berichten Anwohner. Die Stadt sieht das ebenso. Mit derselben Begründung wurde auch eine Unterkunft in einem Bürogebäude an der Le-Crès-Brücke abgelehnt. Die Stadt muss weitere Unterkünfte schaffen, weil sie ihre Quote bei der Verteilung der dem Landkreis zugewiesenen Flüchtlinge nur zu 60 Prozent erfüllt.

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