Unterschleißheim:Bürgerhaus-Foyer wird doppelt so teuer wie geplant

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Das gläserne Atrium wird es nach dem Umbau nicht mehr geben. (Foto: Sonja Marzoner)

Der Ersatz des Verbindungsbaus zum Rathaus kostet nach neuer Schätzung mehr als zehn Millionen Euro.

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Die Neugestaltung des Foyers zwischen dem Rathaus und dem Bürgerhaus in Unterschleißheim verteuert sich weiter. Eineinhalb Jahre vor dem anvisierten Baubeginn sind die Kosten auf 10,5 Millionen Euro geklettert. Vor Jahresfrist hatte der Stadtrat gut fünf Millionen Euro für das Projekt freigegeben. Nach einer intensiveren Detailplanung sah die Stadtverwaltung im Etatentwurf für 2019 schon neun Millionen Euro für das Projekt vor. Jetzt hat der Bauausschuss diesen Ansatz auf 10,5 Millionen Euro korrigiert.

Das Foyer, das Bürgerhaus und Rathausflügel verbindet, hat dem zentralen Gebäude am Stadtplatz seine charakteristische Gestalt verliehen. War zunächst die unbedingte Prämisse gewesen, dieses Unterschleißheimer Wahrzeichen auch bei der notwendigen Gebäudesanierung zu bewahren, so ist der Stadtrat Ende 2017 von der Vorgabe abgerückt.

Nun soll das gläserne Herzstück des Hauses komplett entfernt und durch eine neue Konstruktion mit flachem Dach ersetzt werden. Das achteckige gläserne Atrium in der Mitte des Foyers wird es dann nicht mehr geben. Begründet wurde das unter anderem damit, dass der Neubau etwas günstiger als die auf 5,3 Millionen Euro taxierte Sanierung wäre.

Zu den Baukosten kommt unter anderem das Geld für die Möblierung

Weshalb genau sich die Kosten verdoppelt haben, wurde nicht offengelegt. Offenbar war mit den fünf Millionen Euro seinerzeit nur die reine Baumaßnahme beziffert gewesen. Allerdings bedingt der Neubau auch eine umfassende Neuausrichtung des Foyers. Dazu gab es offenbar im Herbst eine interne Besprechungsrunde auch mit den Baureferenten der Stadtratsfraktionen, in der die künftigen Funktionen und deren tatsächliche Kosten festgelegt wurden.

So hat das Kulturamt die Ansprüche an ein neues Foyer dargelegt, das ohne das Atrium in der Mitte völlig neue Veranstaltungsdimensionen eröffnet. Die Beleuchtung und die Lautsprecheranlage wurden überarbeitet, die Garderobe auf 900 Haken erweitert, eine Abendkasse integriert.

Die Belange des Bürgerbüros, die nötigen Wartebereiche, Anmeldung und eine neue Informationsstelle wurden in die Entwurfsplanung mit aufgenommen. Ein neues Sicherheitskonzept wurde entwickelt. Mit der Möblierung und einem Etatansatz für die nötige Auslagerung von Teilen der Stadtverwaltung während der Bauphase summiert sich das Projekt nun auf 10,5 Millionen Euro.

Der zeitliche Fahrplan sieht nun vor, dass im April 2019 der Umzug einzelner Abteilungen der Stadtverwaltung beginnen soll. Unter anderem soll nach dem aktuellen Planungsstand auch Bürgermeister Christoph Böck (SPD) mit seinem Stab ausziehen. Der Stadtrat soll vor der Sommerpause die finalen Baupläne freigeben, von Mai bis November 2020 soll gebaut werden.

© SZ vom 18.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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