Unterhaching:Trostlosigkeiten im Rampenlicht

Gerade verläuft der Lebensweg des Stephan Fadinger nicht. Es sind eher von Schicksalsschläge, Zufälligkeiten und von mysteriösen Begegnungen gesäumte Schlangenlinien, die der unscheinbare Held durchläuft. Allein seine Zeugung ist nichts anderes als ein Faschingsunfall. Während der Vater das Weite sucht, entpuppt sich die Mutter als umso dominanter - samt einer aus schrägen Gestalten bestehenden Verwandtschaft. Ein glückliches Leben verspricht das nicht zu werden. Und so ist Fadinger schon von Geburt an "einer, der von Anfang an als Ziel nur das Ende haben konnte". Gefangen in seinem Schattendasein verliert er mit dem Tod der Mutter jeglichen Halt. Dank Tante Herta nimmt Fadingers dahindümpelnde Existenz jedoch gehörig Fahrt auf. Unerwartet findet er in der TV-Branche seine Bestimmung, spielt in Serien, plappert in Fernsehshows und gerät mehr und mehr in den Sog der Fiktion - ein Leben im Rampenlicht, das umso trostloser erscheint, sobald die Scheinwerfer ausgehen und die Inszenierungsmaschinerie stoppt. "Der Komparse" heißt der von Sigi Zimmerschied verfasste Roman über das Leben des Stephan Fadinger. An diesem Freitag, 20. September, tritt der Kabarettist mit der Geschichte im Kubiz, Jahnstraße 1, in Unterhaching auf. Die gespielte Lesung beginnt um 20 Uhr. Restkarten gibt es bei tickets@unterhaching.de, bei München Ticket und bei Reservix.

© SZ vom 17.09.2019 / stz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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