Unterhaching:Strom vom Acker

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Bürgergesellschaft Unterhaching plant Solaranlage auf 2,5 Hektar

Von Michael Morosow, Unterhaching

Mit ihrem Geothermie-Kraftwerk spielt die Gemeinde Unterhaching in der Champions League, mit ihren Sonnenstrom-Anlagen nur in der Kreisliga. Trotz aller Anstrengungen der 2012 gegründeten Bürger-Energie-Unterhaching eG rangiert Unterhaching in der tatsächlich existierenden Solar-Bundesliga unter 850 aufgelisteten Gemeinden aktuell auf dem 834. Platz. Das könnte sich bald zum Besseren wenden. Westlich der Autobahn A 8 in Höhe des Ziegelwegs plant die Bürger-Energie-Gesellschaft, eine großflächige Freiflächen-Fotovoltaikanlage zu errichten - und mit großflächig ist auch großflächig gemeint: Circa 2,5 Hektar misst die Ackerfläche, auf der bald Strom geerntet werden soll. Das entspricht der Größe von circa drei Fußballplätzen.

750 000 Kilowattstunden jährlich werde die Anlage generieren, sagt Hermann Mader, der zusammen mit Wolfgang Geisinger den Vorstand der Gesellschaft bildet. Mit dieser Energiemenge lassen sich in etwa 250 durchschnittliche Haushalte mit Strom versorgen. Damit wird sie die ergiebigste Fotovoltaikanlage der Bürger-Energie-Gesellschaft, gefolgt mit großem Abstand von den Anlagen auf den Dächern der Grund- und Mittelschule im Sportpark (231 000 kW/Jahr), des Lise-Meitner-Gymnasiums (48 000), der Anlage auf dem Kubiz-Gebäude (44 000) sowie jener auf den Umkleidekabinen im Freibad Unterhaching (27 000). Mit dem Sonnenstrom werden die Einrichtungen mit Energie versorgt, der verbleibende Rest wird in das Netz eingespeist und nach dem Energieeinspeisegesetz vergütet. Sobald das Genehmigungsverfahren abgeschlossen ist, werde man sich um die Finanzierung des Vorhabens kümmern, sagte Mader. Nicht nur bereits eingetragene Mitglieder der Bürger-Energie-Gesellschaft können wieder Anteile zeichnen, auch neue Interessenten können zum Zug kommen.

Wesentlicher Bestandteil des Bebauungsplanes ist die Regelung der Folgenutzung, um einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch außer Betrieb genommene Solaranlagen vorzubeugen. Die Wiedernutzung der Fläche für den landwirtschaftlichen Anbau stelle aus heutiger Sicht die beste Planungsoption dar, heißt es dazu in der Sitzungsvorlage der Verwaltung. Eine endgültige Entscheidung trifft der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung.

© SZ vom 09.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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