Unterhaching:Sicher zur Schule

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Die Fahrbahnverengungen am Grünwalder Weg sind möglicherweise kontraproduktiv und sollen eventuell entfernt werden. (Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinde Unterhaching verbreitert den Gehweg am künftigen Förderzentrum

Von Michael Morosow, Unterhaching

Der Bau des neuen sonderpädagogischen Förderzentrums am Grünwalder Weg in Unterhaching ist Sache des Landkreises München. Der neuen Verkehrssituation, die dadurch entsteht, trägt nun die Gemeinde Unterhaching Rechnung. Laut einstimmigem Gemeinderatsbeschluss wird die Gemeinde insbesondere zur Verbesserung der Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern 350 000 Euro in die Hand nehmen. Mit dem Geld wird unter anderem eine 120 Meter lange Engstelle des Gehweges im Schulbereich beseitigt, das heißt, der Gehweg wird von bisher 1,90 Meter auf drei Meter verbreitert.

Zur großen Lösung, der Umwidmung des bisherigen Gehweges zum Geh- und Radweg fehlen 25 Zentimeter. Laut Empfehlung für Radverkehrsanlagen wäre eine Breite von 3,25 Meter erforderlich. "Im Hinblick auf eine Durchgängigkeit der Radverkehrsanlagen im Gemeindegebiet wäre es wünschenswert, den Weg zumindest auf eine einheitliche Breite von drei Meter zu bringen", erklärt das Bau- und Umweltamt.

Eine Verbreiterung in Richtung Bahngleise kommt schon alleine aus Sicherheitsgründen nicht in Betracht, auch eine Verschmälerung der Fahrbahn zugunsten eines Geh- und Radweges ist nicht möglich, zumal die Fahrbahnbreite von sechs Metern gerade noch ausreichend ist für den Begegnungsfall zweier Busse oder Lastwagen. Nach dem Vorschlag des Bau- und Umweltamtes wird deshalb die Fahrbahn zu Lasten des westseitigen Gehweges um circa einen Meter nach Westen versetzt werden.

Nachdem die Umgestaltung des Grünwalder Weges eine beitragspflichtige Maßnahme im Sinne der Ausbaubeitragssatzung der Gemeinde ist, wird diese den einzigen Anlieger zur Kasse bitten, wobei in diesem Fall kein Protest zu erwarten ist - der Anlieger ist das Landratsamt München.

Über den vor allem von Autofahrern herbeigesehnten Rückbau der beiden Fahrbahnverengungen ist in der Gemeinderatssitzung nur kurz diskutiert worden. Die sogenannten Nasen zwingen Verkehrsteilnehmer dazu, den Gegenverkehr passieren zu lassen. "Die Nasen bringen schon was, die Straße ist breit und verleitet zum Schnellfahren", sagte Günther Stäblein (CSU). Er sei sich nicht sicher, ob man mit dem Rückbau der Fahrbahnverengungen tatsächlich erreicht, was man erreichen wolle, sagte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD).

Die Frage sei, ob die Schnellfahrer durch die Fahrbahnverengung abgebremst würden oder das Gegenteil der Fall sei, nämlich dass die Autofahrer nach den Nasen richtig beschleunigten, sagte Rathaussprecher Simon Hötzl zur SZ. Die Meinung im Bau- und Umweltamt tendiere eher in Richtung "Nasen weg". Die Entscheidung darüber kann freilich die Gemeinde nicht im Alleingang treffen. Man werde sich mit der Straßenverkehrsbehörde und der Polizei zusammensetzen, kündigte Hötzl an.

© SZ vom 29.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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