Unterhaching:Satellit auf dem Hartplatz

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Wo jetzt Kinder Fußballspielen, soll die Mittagsbetreuung Platz finden. (Foto: Angelika Bardehle)

Die Grundschule an der Unterhachinger Jahnstraße wird um einen Bau für die Mittagsbetreuung erweitert. Dafür muss die Sportfläche verlegt werden, auf der in den Pausen die Kinder bolzen

Von Iris Hilberth, Unterhaching

In Unterhaching gibt es weiterhin zusätzlichen Platzbedarf in den Grundschulen. Nachdem die Gemeinde kürzlich versucht hatte, durch eine Rückgabe der Leistungssportklassen an Taufkirchen mehr Raum in der neuen Grund- und Mittelschule am Sportpark zu schaffen, plant sie jetzt auch in der Grundschule an der Jahnstraße eine Erweiterung, um zukünftige große Schuljahrgänge unterzubringen. Der Bauausschuss sprach sich am Dienstag für einen zusätzlichen Bau auf dem jetzigen Hartplatz aus, um dort die Mittagsbetreuung einzuquartieren und dadurch drei zusätzliche Räume im bisherigen Schulgebäude zu schaffen. Finanzausschuss und Gemeinderat müssen allerdings noch zustimmen.

Wie Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) in der Sitzung mitteilte, hätten sich die Schulreferenten der Fraktionen unter Abwägung der finanziellen, organisatorischen und bedarfsorientierten Gesichtspunkten für diese Variante eines "Satelliten" ausgesprochen. Der Plan sieht vor, am nördlichen Ende des Hartplatzes, der sich direkt hinter dem benachbarten Kultur- und Bildungszentrum (Kubiz) befindet, ein Gebäude in Modulbauweise zu errichten. Der überwiegend zum Bolzen in den Pausen genutzte Platz soll dadurch nicht wegfallen, sondern nur nach Süden bis an den bestehenden Spielplatz verschoben werden, betonte der Bürgermeister und fügte an, dass das Areal inzwischen derart unterwurzelt sei, dass eine Erneuerung ohnehin nötig ist, um den Platz weiterhin für den Sport nutzen zu können.

Nicht jeder im Gemeinderat ist von den Plänen überzeugt. Gertraud Schubert (Grüne) hätte die Nutzung des Kubiz für die Jahnschule bevorzugt. Dieser Idee erteilte Bürgermeister Panzer jedoch eine Absage: "Dann müsste die Volkshochschule raus, denn ich kann die Räume nicht vormittags für Grundschüler und abends für Erwachsene nutzen."

Die Verwaltung verweist hingegen auf die Flexibilität eines solchen "Satelliten", der nicht direkt an das Schulgebäude angebaut ist. Nimmt der Bedarf an Klassenzimmern wieder ab, können diese neuen Räume später für andere Aktivitäten genutzt werden. Die Lage sei schließlich an der Schulstraße neben dem Kubiz von Vorteil. Auch die Modulbauweise wird positiv gesehen, da sie eine rasche bauliche Umsetzung ermögliche und mit 500 000 Euro verhältnismäßig kostengünstig sei. Das aus vorgefertigten Bauelementen zusammengesetzte Gebäude mit drei Räumen und sanitären Anlagen soll etwa 20 Jahre halten und keinen "Container-Charakter" haben.

In diesem Jahr muss die Gemeinde zunächst nur die Planungen zahlen, für die 27 000 Euro vorgesehen sind. Laut Bürgermeister würden die zusätzlichen Räume dringend erst zum Schuljahr 2017/2018 benötigt. "Für das kommende Schuljahr passt es noch, auch in der Schule am Sportpark", sagte Panzer. Die Leitung der Jahnschule habe ihm mitgeteilt, dass die angemeldeten Schüler in den bestehenden Räumen Platz fänden. Laut Schulamt würden nicht wie zunächst angenommen fünf, sondern nur vier erste Klassen gebildet.

Durch die Neubaugebiete, die im Süden von Unterhaching entstehen, kann das zukünftig anders aussehen. Dann müsse auch über eine Änderung der Schulsprengel nachgedacht werden, mahnte Bernard Maidment (FPD). Er kritisierte, dass Unterhaching bei Schülerzahlen immer "auf Sicht fährt". Panzer verwies auf die Fünfjahresprognosen des Schulamts, das schließlich bei der Sprengeleinteilung auch mitrede. Der Bürgermeister räumte allerdings ein: "Für 2017 müssen wir uns etwas einfallen lassen."

© SZ vom 10.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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