Unterhaching:Rutsche, Wippe, Klettergerüst

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Der Abenteuerspielplatz am Sportpark soll nach den Wünschen der Kinder umgestaltet werden. (Foto: Claus Schunk)

Viele Spielplätze in Unterhaching bieten wenig Abwechslung. Die Gemeinde will deshalb in den nächsten Jahren 120 000 Euro in Geräte investieren. Wie das Gelände am Sportpark aussehen soll, dürfen die Kinder bei der ersten Jugendversammlung selbst entscheiden

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Manche Spielplätze in Unterhaching haben ihre besten Zeiten schon hinter sich. Sie lassen nicht nur durch die überall gleiche Ausstattung schnell Langeweile aufkommen, bei den alten Spielgeräten und einem längst überholten Platzkonzept sei der Spaßfaktor auch "eher mäßig", hat die Verwaltung festgestellt. Tatsächlich gammelt etwa am eigentlich ganz idyllischen Hallstattweg nur ein einsames Federwipptier vor sich hin, am Blütenweg sind die noch vorhandenen Spielgeräte zum Teil gar nicht mehr nutzbar. Das Bau- und Umweltamt hat die Kinderspielplätze und Freizeitanlagen der Gemeinde nun genauer inspiziert und festgestellt: Es muss etwas getan werden. 120 000 Euro sollen in den kommenden drei Jahren in die Sanierung und Verbesserung gesteckt werden, darüber sind sich Sozial- und Finanzausschuss bereits einig.

Wie eine solche Umgestaltung vor allem auf dem großen Abenteuerspielplatz am Sportpark aussehen könnte, sollen die Kinder und Jugendlichen selbst entscheiden. Bei der ersten Unterhaching Jugendversammlung am Freitag, 20. November, von 17 Uhr an können junge Bürger zwischen 10 und 18 Jahren im Rathaus darüber mitbestimmen. Immerhin 55 000 Euro der im Haushalt 2016 eingeplanten Mittel sollen am Sportpark verbaut werden. 2000 Einladungen hat das Rathaus für dieses Treffen verschickt.

In Unterhaching gibt es insgesamt 18 Kinderspielplätze sowie die drei Freizeitanlagen im Landschaftspark, im Ortspark und am Rodelberg. Das mag zunächst einmal gar nicht schlecht klingen, doch gemessen an der sogenannten DIN-Norm/EN1176, die europaweit detailliert regelt, welche und wie viele Spielgeräte für welche Altersgruppen wo aufgebaut werden müssen, hat die Gemeinde zu wenig Angebote. Dabei ist keine Altersgruppe besonders benachteiligt, sondern alle gleichermaßen betroffen. Laut Verwaltung fehlen insgesamt sowohl Spielplätze für die Ein- bis Sechsjährigen als auch für die Älteren. An Freizeitanlagen für Jugendliche und Erwachsene herrsche vor allem im Süden und in der Ortsmitte der Gemeinde ein Mangel. Für die Kleinsten sei das noch das geringere Problem, da es für sie meist zusätzlich kleine, private Spielplätze in den Wohnanlagen gebe. Vor allem hat das Bau- und Umweltamt bei seiner Bestandsaufnahme festgestellt: Vier Spielplätze sind überaltert und schlecht ausgestattet, es besteht dringend Handlungsbedarf. Fünf weitere haben ebenfalls eine Verbesserung nötig, und auch bei den gut ausgestatteten neun Plätzen kann man etwas tun, damit sie noch attraktiver werden. Wie wäre es etwa mit großen Liegen zum Entspannen und Sonnen? "Die werden von Besuchern unserer Freizeitanlagen oft gewünscht", hat das Bauamt festgestellt.

Solche Extras sind zumindest auf den für gut befundenen Plätzen wie etwa im Ortspark und am Rodelberg nicht vorgesehen. Vielmehr sollen nach der bereits begonnenen Sanierung der Spielmöglichkeiten an der Bürgermeister-Prenn-Straße die Plätze am Blütenweg, am Hallstattweg und am Schrobenhauser Weg verbessert und der Abenteuerspielplatz umgebaut werden. Während für das Areal am Sportpark, der eine anspruchsvolle Spielkombination erhalten soll, ja erst einmal die Meinungen der Jugendliche abgewartet werden, gibt es für die anderen Plätze konkrete Pläne. So sollen am Blütenweg ein Spielturm mit Rutsche und Klettermöglichkeit, eine Wippe, eine Tischtennisplatte, eine Sitzbankkombination und Bänke für die Jugendlichen errichtet werden. Das klingt wenig spektakulär, die Verwaltung findet jedoch: "Die Grundbedürfnisse der Kinder sind erfahrungsgemäß immer die gleichen." Die Jüngeren wollten schaukeln, rutschen und klettern, die Größeren Bolzplätze, Streetball-Felder und Klettergärten. Dennoch sollte jeder Spielplatz neben einer abwechslungsreichen Grundausstattung ein zusätzliches "Geräte-Highlight" aufweisen. Etwas anders soll es am Hallstattweg aussehen. Hier schwebt der Gemeinde ein "Generationenplatz" vor. Dem Federwipptier sollen ein "pfiffiges Spielgerät" und eine Bank-Tisch-Kombination für Brettspiele zur Seite gestellt werden.

© SZ vom 14.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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