Unterhaching:Ruf nach der U-Bahn

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Unterhaching macht sich für bessere Schienenanbindung stark

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Die Gemeinde Unterhaching setzt sich für eine Verlängerung der U-Bahnlinie 1 in den Landkreis ein. In ihrer Stellungnahme zur Fortschreibung des Regionalplans formuliert sie deutlich die Forderung einer weiteren schienengebundenen Anbindung. Bislang ist Unterhaching mit dem Öffentlichen Personennahverkehr nur per S-Bahn oder mit dem Bus zu erreichen. Nur die U 6 nach Garching fährt über die Stadtgrenze hinaus, die Verlängerung in die andere Richtung nach Martinsried ist bereits beschlossen.

Unterhachings Nachbargemeinden Taufkirchen und Neubiberg verfolgen bereits das Ziel, dass künftig die U 5 von Neuperlach über die Universität der Bundeswehr bis zum Ludwig-Bölkow-Campus und Ikea in Taufkirchen-Ost fahren soll.

Der Unterhachinger Bauausschuss war sich in seiner Sitzung am Dienstagabend nun einig, dass auch die U 1 zukünftig vom Mangfallplatz über das Infineon-Gelände in Neubiberg und das Gewerbegebiet Unterhaching-Nord geführt werden soll. Auch eine Verlängerung der Tramlinie 17 über die Schwanseestraße hinaus bis zum Fasanenpark in Unterhaching hält man für eine denkbare Lösung. Zudem sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, die Forderung nach einem S-Bahn-Südring in den Regionalplan zu schreiben - nicht zu verwechseln mit einem Autobahn-Südring, den Unterhaching strikt ablehnt. "Wir wollen bewusst weg von der Straße", sagte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD). S-, U- und Trambahn machten einen Standort attraktiv.

Unterhaching begründet die weitere "schienengebundene Anbindung" mit der Entwicklung der Gemeinde als "innovativer Wirtschaftsstandort unmittelbar im Süden der Landeshauptstadt". 7500 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte arbeiten derzeit hier, fast tausend mehr als noch vor zehn Jahren. Und es werden in absehbarer Zeit noch mehr werden. Denn das Gewerbegebiet Nord, direkt an der Grenze zu Neubiberg wird derzeit ausgebaut, hier errichtet demnächst das chinesische Kommunikationsunternehmen Phicomm seine Europazentrale. Mehr als tausend neue Arbeitsplätze werden dort zusätzlich entstehen. Lediglich 18 Prozent der Leute, die in Unterhaching arbeiten, wohnt auch in der Gemeinde, der Großteil pendelt also jeden Tag. Hinzu kommen natürlich bei etwa 24 000 Einwohner zahlreiche Auspendler.

Um all denen zügig eine kleine Verbesserung des ÖPNV zu bieten, fordert die Gemeinde Unterhaching bei der S 3 eine Ausweitung des Zehn-Minuten-Takts um jeweils zwei Stunden zu den Hauptverkehrszeiten. Es sei nicht mehr davon auszugehen, dass die meisten von neun bis fünf arbeiteten, heißt es aus der Verwaltung. Den veränderten Arbeitszeiten müsse man Rechnung tragen.

© SZ vom 07.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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