Unterhaching:Oben ohne auf der Terrasse

Unterhachinger darf keine Überdachung anbringen

Wäre es nicht schön, auch bei Regen gemütlich auf der Terrasse sitzen zu können? Man könnte auch endlich mal was rausstellen, ohne dass es gleich nass wird. Im Unterhachinger Rathaus häufen sich die Anträge für Terrassenüberdachungen. Denn während früher Reihenhäuser häufig einen Balkon hatten und somit die darunter liegende Terrasse automatisch bei schlechtem Wetter zumindest teilweise trocken blieb, ist bei neueren Bauten meist nicht nur die Terrasse mit 2,20 Metern Tiefe recht mickrig, sondern auch komplett unter freiem Himmel.

Jetzt bekam der Bauausschuss erneut einen Antrag über eine "isolierte Befreiung" auf den Tisch, mit der der Antragsteller am Pfarrer-Schmid-Weg eine Terrassenüberdachung mit Trenn- und Sichtschutzwand genehmigt bekommen wollte. Erforderlich für das Vorhaben wäre diese, weil die Überdachung die erlaubte überbaute Grundfläche um 8,26 Quadratmeter überschreiten würde. Das Gremium tat sich nicht leicht mit der Entscheidung. Bei einer Zustimmung dürften natürlich auch die Nachbarn und die Besitzer der Doppelhäuser am Glonner Weg gegen den Regen aufrüsten.

"Gehören Terrassenüberdachungen heute zum Standard dazu", fragte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) in die Runde. Die SPD-Fraktion findet schon. Zumal die Terrassen eh so klein seien, dass man darauf nicht um einen Tisch herum sitzen könne. "Will ich etwas für die Menschen tun oder auf altem Baurecht beharren?", überlegte Dieter Senninger. Er findet, die Gemeinde müsse die 2,20 Meter Tiefe anders bewerten. Gertraud Schubert (Grüne) hingegen meint, es würde viel zu heiß unter so einem Dach in Südausrichtung: "Da reicht eine Markise." Letztlich fand sich im Ausschuss keine Mehrheit.

© SZ vom 14.11.2018 / hilb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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