Unterhaching:Mein Verkehr, dein Verkehr

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Unterhaching drückt bei Gewerbegebiet-Plänen ein Auge zu

Von Michael Morosow, Unterhaching

Das Unterhachinger Gewerbegebiet am Grünwalder Weg, unmittelbar an der Grenze zu Taufkirchen gelegen, ist seit jeher ein Stachel im Fleisch der Nachbargemeinde. Während die Unterhachinger Gewerbe- und Einkommenssteuer einstreichen, hat Taufkirchen von der Einkaufsmeile nichts außer Ärger und Verkehr. Nunmehr plant Taufkirchen ein Gewerbegebiet östlich des Ortsteils Bergham/Winning, und vielleicht hat die alte Geschichte eine Rolle dabei gespielt, dass die Unterhachinger trotz einiger Bedenken keine Einwände gegen das Vorhaben erheben.

In ihrer Stellungnahme weisen sie dennoch auf die steigende Verkehrsbelastung hin, die mit dem Gewerbegebiet einhergeht und geben auch zu bedenken, "dass jede weitere Bebauung im Regionalen Grünzug die Frischluftzufuhr für den Münchner Süden beeinträchtigt und Flächen versiegelt, die eigentlich gemäß Regionalplan der Naherholung dienen sollen".

Das Gewerbegebiet auf einer bislang landwirtschaftlich genutzten Fläche, in dem sich voraussichtlich hauptsächlich Baustoffhandelsbetriebe niederlassen werden, soll nach Darstellung des Unterhachinger Bau- und Umweltamtes als Ersatzstandort für derzeit im Ort angesiedeltes Gewerbe geschaffen werden, um den Betrieben eine dauerhafte Perspektive in Taufkirchen ermöglichen zu können. Durch diese Betriebe nicht benötigte Flächen sollen als Angebot für kleine Gewerbebetriebe vorgehalten werden. Im Gegenzug erhielten die Taufkirchner Betriebe im neuen Gewerbegebiet Grundstücke, die speziell auf gewerbliche Belange zugeschnitten seien.

Mit der Ausweisung dieser Baulandflächen würde die Tegernseer Landstraße statt wie heute mit 7300 künftig mit 9100 Fahrzeugen am Tag belastet, heißt es in der Vorlage für den Bau- und Umweltausschuss. Erschwerend komme hinzu, dass der Regionale Grünzug "Gleißental/Hachinger Tal" durch das Plangebiet verlaufe. Die bereits vorhandene Bebauung nördlich des Planumgriffes und südlich der Hohenbrunner Straße greife jetzt bereits in den Regionalen Grünzug ein. Die Taufkirchner hingegen argumentieren, dass der Grünzug in diesem Bereich nur gering verschmälert und die Frischluftzufuhr, die über diesen Freiraum in den Münchner Süden gelangt, nicht beeinträchtigt werde.

Das Fazit des Unterhachinger Bauausschusses: Die Ausweisung der Gewerbeflächen kann hingenommen werden, doch sollte künftig von einer weiteren Bebauung des Grünzuges Abstand genommen werden.

© SZ vom 12.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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