Unterhaching:Land unter

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Die Außenanlagen im Kindergarten Sonnenbogen geben schon lange Anlass zu Beschwerden. (Foto: Angelika Bardehle)

Die Freiflächen des Kindergartens Sonnenbogen in Unterhaching werden erneuert, weil sie häufig überschwemmt sind

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Als Besonderheit führt der Gemeinde-Kindergarten Sonnenbogen in Unterhaching die "tägliche Gartenzeit" an. Der Außenbereich werde bei fast jedem Wetter genutzt. Durch die Obstbäume und Obststräucher , die dort gepflanzt wurden, könnten die Kinder die natürliche Entwicklung im Jahresverlauf vom Wachsen bis zur Ernte direkt beobachten und miterleben. So könnten sie im Sommer beim Ernten und im Herbst beim Verarbeiten der Früchte helfen, heißt es auf der Webseite der Gemeinde. Doch so paradiesisch das klingt, so optimal ist es schon lange nicht mehr an der Biberger Straße, wenn der Kindergarten und die benachbarte Awo-Kinderkrippe die Kleinen nach draußen schicken. Insbesondere, wenn es zuvor geregnet hat und die Entwässerung nicht so funktioniert, wie sie sollte, herrscht eher Land unter als fröhliches Garteln. Beschwerden von Eltern gibt es schon lange. Jetzt will die Gemeinde die Außenanlagen neu gestalten.

Vor allem starke Regenfälle bereiten den Einrichtungen große Probleme. Dann werde das Wasser über das Gelände in den Sandkasten und von dort die Treppen hinunter zur Terrasse der Awo-Kinderkrippe gespült, weiß die Verwaltung. Eine Anhebung des Geländes soll nun das Entwässerungsproblem lösen. "Das ist jetzt erst einmal das Wichtigste", sagt Rathaussprecher Simon Hötzl. Zusätzlich hat der Bau- und Umweltausschuss sich für eine neue Spielkombination, ein Holztipi und zwei Hochbeete ausgesprochen. Zudem soll die Einfassung des Sandkastens erneuert und die größte Freifläche mit Rasen und Rollkies gestaltet werden.

Auch die gemeinsame Nutzung des Gartens von Krippe und Kindergarten war schon von den Einrichtungen kritisiert worden. Vor allem die Awo hätte schon "sehr lange" einen eigenen abgetrennten Freibereich gewünscht, teilt die Verwaltung mit. Schließlich bestünden aufgrund des unterschiedlichen Alters der Kinder in den beiden Einrichtungen auch unterschiedliche Anforderungen an die Gestaltung des Außenbereichs. Bislang aber sei man bei der Mischnutzung geblieben und hätte eine solche Trennung nicht umgesetzt, "da die Kosten für die Maßnahme einzeln betrachtet nicht im Verhältnis standen und wirtschaftlich nicht sinnvoll waren", heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Allein die Kosten für eine räumliche Trennung der Großen von den Kleinen werden auf 11 000 Euro geschätzt. Eine Summe, die die Gemeinde im Rahmen der nun anstehenden Gesamtgestaltung für vertretbar hält. Das beauftragte Architekturbüro geht von 99 000 Euro insgesamt aus. Die Baumaßnahmen könnte im Frühjahr 2016 beginnen, im Sommer könnten die Mädchen und Buben bereits - getrennt nach Altersgruppen - in ihrem neuen Garten spielen. Egal, ob es vorher stark geregnet hat.

Ganz optimal findet die Gemeinde diese Lösung allerdings nicht. Im Rathaus hält man es für sinnvoller, auf dem Areal an der Biberger Straße nurmehr eine Einrichtung mit einer Altersgruppe zu betreiben. Zumal man nicht nur den Altersunterschied zwischen Krippen- und Kindergartenkindern, sondern auch die Situation mit zwei Trägern für ungut hält. Derzeit sucht die Gemeinde laut Hötzl einen Alternativstandort für eine der beiden Einrichtungen. "Wir sind in Verhandlungen", sagt er. Im Kindergarten Sonnenbogen sind zwei Gruppen mit je 25 Kindern untergebracht, in der Awo-Kinderkrippe 24 kleine Mädchen und Buben.

© SZ vom 09.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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