Unterhaching:Kümmerer-Portal

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Die Landkreis-SPD sammelt im Internet Anregungen und Hinweise zu Kitas

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Die SPD München-Land hat ein neues Online-Tool für Eltern entwickelt. Unter www.betreuungbessermachen.de sollen Väter und Mütter über Ideen für und Probleme in Kindertagesstätten im Landkreis München berichten, um sich so mit anderen auszutauschen oder eine Änderung über die Kommunalpolitik herbeizuführen und damit die Kinderbetreuung zu verbessern. SPD- Kreisvorsitzende Florian Schardt bezeichnete die Plattform bei der Vorstellung im Unterhachinger Bürgerbüro der Partei als "simple Idee", von der er sich aber ein große Wirkung erhofft. Vor allem auch, dass die SPD wieder als "Kümmerer-Partei" wahrgenommen wird.

Dabei soll es nicht darum gehen, die großen politischen Fragen wie die Personalprobleme in der Kinderbetreuung zu lösen. "Die können wir nicht weghexen", sagt Schardt. Dies sei auch kein "Abkotztool", sondern eine Möglichkeit, die vielen kleinen Belange anzusprechen. Als Beispiel nannte er Tipps und Tricks, die Lautstärke im Gruppenraum von Kindergärten mit einfachen Umbauten zu reduzieren. Oder von witzigen Experimenten zu berichten, über die Kinder nach zwei Wochen noch begeistert erzählen. All diese Anregungen will die SPD München-Land mit ihrem neuen Tool einsammeln, an ihre Ortsvereine weitergeben, die sich hier als Mittler sehen. "Es ist gewissermaßen ein Kümmern 2.0", so Schardt. So soll ermöglicht werden, dass man im Norden des Landkreises erfahre, wenn es im Süden bereits eine Lösung für ein bestimmtes Problem gebe und umgekehrt.

Möglich geworden ist die Umsetzung der Idee durch einen Geldsegen aus Berlin. Die Landkreis-SPD hat von ihrer Bundespartei aus dem Innovationsfonds die Maximalsumme von 5000 Euro erhalten, um die Programmierung des Online-Tools zu bezahlen. "Der Parteivorstand hat die Idee als besonders innovativ angesehen", sagte Landesvorsitzende Natascha Kohnen. Ein Bewerbungskriterium war die neue Form der Meinungsbildung und Mitwirkung von Bürgern und Mitgliedern. Wenn das Projekt gut funktioniere, wolle die SPD die Plattform für ganz Deutschland anbieten.

Seit Donnerstag kann das Tool genutzt werden. Auf der Seite gibt man die Gemeinde, die Einrichtung, den Träger und sein Anliegen ein. Die Informationen werden dann direkt an einen Ansprechpartner der SPD im Ort, entweder der Bürgermeister, der Bürgermeisterkandidat oder der Ortsvereinsvorsitzende, sowie an die stellvertretende Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche und den Kreischef Schardt weitergeleitet. Was die Ortsvereine dann mit der Information machen, entscheiden sie selbst.

© SZ vom 31.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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