Unterhaching:Konkurrenz verdirbt das Fest

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Am Samstag gibt es einige Überschneidungen auf dem Unterhachinger Terminkalender

Von Michael Morosow, Unterhaching

Man soll die Feste feiern, wie sie fallen, sagt der Volksmund. Wenn aber mehrere Feste an einem Tag und an einem Ort über die Bühne gehen, stehlen sich die Veranstaltungen gegenseitig die Schau - wie es in der Gemeinde Unterhaching am kommenden Samstag, 20. Juni, der Fall sein würde, wenn aufgrund der schlechten Wetterprognosen nicht bereits zwei Veranstaltungen gestrichen oder verschoben worden wären. So haben die Birker Burschen ihre Sonnwendfeier um eine Woche nach hinten verlegt und wird der Pfarrverband Unterhaching seine Mugl-Messe nicht wie vorgesehen am Samstag im Perlacher Forst abhalten, sondern am Sonntag in das Pfarrheim St. Birgitta ausweichen.

Bleiben aber immer noch das Fest der Begegnung, das der Helferkreis Asyl auf dem Gelände der Kids-to-life-Stiftung begeht, und die Auftaktveranstaltung der Aktion Stadtradeln am Unterhachinger Rathausplatz. "Der Samstag ist sehr gut gebucht", sagt Rathaussprecher Simon Hötzl. Bürgermeister Wolfgang Panzer beteuert, die Gemeinde habe in den vergangenen Jahren schon des öfteren versucht, einen mit Vereinen und Gruppierungen abgesprochenen Veranstaltungskalender zu erstellen, um solchen terminlichen Kollisionen vorzubeugen. "Wir haben das mehrmals bei den jährlichen Vereinstreffen versucht, aber es ist schwierig, die Vereine von ihren einmal festgezurrten Terminen abzubringen", berichtet Panzer. Im vergangenen Jahr habe man den Versuch dann gleich bleiben lassen.

"Wir sind sehr unflexibel", gesteht ohne lange Umschweife der Vorsitzende der Birker Burschen, Franz Maier. Dafür gebe es freilich einen durchaus nachvollziehbaren Grund. Auf einen Termin für die jährliche Sonnwendfeier müsse sich der Burschenverein bereits im Februar verständigen, weil bis dahin die Absprache mit der Brauerei stehen müsse und die Toiletten-Container, das Catering und der Sicherheitsdienst frühzeitig gebucht werden müssten, erklärt Maier. "Wir sind von Bier und Equipment abhängig", beteuert er. Dass Konkurrenzveranstaltungen die Besucherzahl empfindlich schmälern können, habe man vor Jahren gesehen, als das Bürgerfest der Gemeinde um eine Woche habe vorverlegt werden musste und daher mit der Sonnwendfeier kollidierte. Die Sonnwendfeier ist witterungsbedingt auf den 27. Juni verschoben worden.

Das vom Helferkreis Asyl initiierte "Fest der Begegnungen" auf dem VIP-Gelände der SpVgg Unterhaching wird dagegen bei jedem Wetter stattfinden, weil überdachte Räumlichkeiten vorhanden sind. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Panzer um 14 Uhr steht ein "Interreligiöser Friedensgruß" auf dem Programm, anschließend eine Flaggenaktion mit den Fahnen aller in der Unterhachinger Asylbewerberunterkunft anzutreffenden Nationalitäten. Der Auftritt eines Zauberers (15 Uhr) sowie von 15.30 Uhr an Torwandschießen, Kinderturnen, Kinderschminken, mehrere Kinderspiele sowie eine Trommelsession mit Work-Shop (16 bis 17 Uhr) runden das Programm ab. Das Fest der Begegnungen ist der Grund dafür, dass der traditionelle Pfarrverbandsgottesdienst, die "Mugl-Messe" im Perlacher Forst, zunächst um einen Tag verschoben wurde. Das angekündigte Regenwetter hat die Veranstalter aber nun dazu bewogen, die "Mugl-Messe" auch räumlich zu verlegen. Sie findet nun am Sonntag von 10 Uhr an im Pfarrheim von Sankt Birgitta statt.

So steht sie nicht mehr in direkter Konkurrenz zum Start des Stadtradelns am Samstag um 10 Uhr. "Es schaut a bissl greislich aus", sagt Rathaussprecher Hötzl mit Blick aus seinem Bürofenster, aber die Auftaktveranstaltung des Stadtradelns (20. Juni bis 10. Juli) am Rathausplatz mit Radrundfahrt und ADFC-Verkehrsquiz werde in jedem Fall stattfinden. Die Unterhachinger sind dabei aufgerufen, während des Aktionszeitraums so viele Kilometer wie möglich mit ihrem Fahrrad zurückzulegen.

© SZ vom 19.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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