Unterhaching:Fußballtraining irritiert Augenzeugen

Haben die Fußballer des Drittligisten Unterhaching am Ostermontag trotz Kontaktbeschränkungen ganz normal trainiert - und das auch noch vor Publikum? Eine Unterhachingerin will gegen 11.30 Uhr beobachtet haben, dass die Mannschaft der Spielvereinigung im Sportpark "ganz brav" trainierte und "20 Jungs" dabei an der Seite standen. Leider habe sie kein Foto gemacht und zu spät die Polizei verständigt, so die Frau zur SZ. Bei der örtlichen Polizeiinspektion wusste man am Dienstag nichts von dem Anruf. Nur so viel: Es habe definitiv keinen Polizeieinsatz am Osterwochenende im Sportpark gegeben. Detlef Hüttner, der stellvertretende Dienststellenleiter, erklärt überdies: In kleinen Gruppen sei das Training der Fußballprofis gestattet, Jugendtraining dagegen sei gegenwärtig verboten. Der Polizist vertraut dem Verein grundsätzlich: "Die Spielvereinigung ist ein Profiverein, dort wird man sich nicht auf dünnes Eis begeben." Sollte man jedoch feststellen, dass die Absprachen mit den Behörden zum Infektionsschutz nicht eingehalten würden, wäre eine Auflösung der Trainingsgruppe der erste Schritt. "Nach einmaliger Androhung würde es beim zweiten Mal eine Anzeige geben", so Hüttner.

Manfred Schwabl, der Präsident der SpVgg, bestreitet jeglichen Verstoß: "Der Drittligakader hat nach den Vorgaben in Kleingruppen trainiert. Die Spieler sind in Trainingskleidung gekommen und haben danach alle bei sich zu Hause geduscht." Die einzigen Jugendlichen, die er am Montag gesehen habe, seien Kinder gewesen, die mit ihren Vätern in der Sportgaststätte Essen geholt haben. Er wäre der erste, "der den Kopf hinhalten würde, wenn man sich nicht an die Vorgaben hält".

© SZ vom 15.04.2020 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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