Unterhaching:Freikarten fürs Stadion

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Gemeinde und Spielvereinigung belohnen Ehrenamtliche der Unterhachinger Vereine

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Dass man den Bürgermeister von Unterhaching und den Präsidenten der dortigen Spielvereinigung in trauter Zweisamkeit antrifft, passiert nicht andauernd. Wolfgang Panzer ist nicht unbedingt ein bekennender Fußballfan und Manfred Schwabl gefällt nicht alles, was im Rathaus entschieden wird. Wenn es aber um die Stärkung des Ehrenamts geht, sind die beiden ein Herz und eine Seele. Gemeinsam haben sie die Idee verfolgt, den Vereinen in der Gemeinde und vor allem deren engagierten Mitgliedern mal etwas Gutes zu tun und veranstalten am Samstag, 1. Februar, zum Heimspiel gegen den KFC Uerdingen einen Ehrenamtstag im Stadion.

Insgesamt 11 000 Freikarten haben der Fußball-Drittligist und die Gemeinde an die gut 90 Vereine in Unterhaching verschickt, in der Hoffnung, dass möglichst viele das Angebot annehmen und das Stadion bei der Partie zwischen dem gastgebenden Viertplatzierten und dem Tabellenelften vom Niederrhein richtig voll wird. 14 200 Zuschauer haben Platz in der Arena, es gibt also auch noch Karten zu kaufen. Wer allerdings an der Kasse per Ausweis nachweisen kann, dass er in Unterhaching wohnt, kommt auch spontan noch kostenlos rein. Spielbeginn ist um 14 Uhr. Nach der Partie wird es für die etwa 200 Vorstandsmitglieder der Vereine noch ein Treffen mit Brotzeit geben.

Bürgermeister Panzer sieht in dem Angebot eine Wertschätzung für die vielen Ehrenamtlichen. "Die Vereine sind das Rückgrat einer Gemeinde", sagt er. Als Bürgermeister stelle er sich immer die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, das Ehrenamt zu fördern und damit auch den Fortbestand der Vereine zu sichern. Neben einer Einladung zum Bürgerfest und dem Neujahrsempfang in der Hachinga-Halle sieht er in dieser gemeinsamen Aktion mit der Spielvereinigung eine gute Möglichkeit, vielen gleichzeitig die Anerkennung für ihre Tätigkeit auszusprechen.

Für Schwabl ist die Veranstaltung auch eine Gelegenheit, "wieder näher an die Gemeinde und an die Basis heranzurücken". Neben dem Engagement für den Jugendfußball und für regionale Themen passe dies zum Image der Spielvereinigung, findet er: "Die Basis ist uns näher als das Abgehobene." Ob durch die Aktion auch Leute den Weg ins Stadion finden, sie sonst nie oder nur selten kommen, weiß er natürlich nicht, aber er hofft es. "Wenn 10 000 kommen ist es ein Traum." Zweimal in der Saison erlaubt der Deutsche Fußballbund seinen Vereinen, Freikarten zu verteilen. Allerdings brauchen die dafür jeweils eine Genehmigung durch den Verband. "Die war sofort erteilt, das war bei diesem Thema gar kein Problem", sagt Peter Wagstyl, Vizepräsident der Spielvereinigung.

Bürgermeister Panzer erhofft sich auch durch das Treffen nach dem Spiel eine bessere Vernetzung der Vereine untereinander. Früher habe es regelmäßige Sitzungen mit den Vereinsvorständen gegeben. Doch habe man das aufgegeben, weil in der gezwungenen Atmosphäre kaum mehr rumgekommen sei, als sich gegenseitig die Termine vorzulesen. Wie erfolgreich für ein Miteinander der Vereine aber ein lockeres Gespräch beim Bier sein kann, hat laut Schwabl der Neujahrsempfang vergangene Woche gezeigt. Da hat der Präsident der Spielvereinigung spontan der Freiwilligen Feuerwehr Unterhaching eine Spende für deren 150-jähriges Jubiläum und den Birker Burschen Freibier für die Maibaumwache zugesagt.

© SZ vom 29.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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