Unterhaching:Erschwingliche Mieten

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Unterhaching plant Bau von circa 100 Sozialwohnungen

Von Michael Morosow, Unterhaching

Der soziale Wohnungsbau in Unterhaching soll einen neuen Schub bekommen. In der jüngsten Sitzung des Bau-und Umweltausschusses herrschte weitgehend Einigkeit darüber, dass auf einer Fläche der Stumpfwiese südlich der Walter-Paetzmann-Straße ein "allgemeines Wohngebiet zur Förderung von preisgünstigem Mietwohnungsbau" entstehen soll. Bislang kann Unterhaching beziehungsweise die gemeindeeigene Wohnungsbaugesellschaft (GWU) 300 Sozialwohnungen anbieten. Wenn das Vorhaben auf der Stumpfwiese verwirklicht wird, sollen circa 100 weitere hinzukommen.

Noch aber befinden sich die Planungen in einem sehr frühen Stadium. Der "Startschuss für einen Aufstellungsbeschluss", so Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD), soll in der Gemeinderatssitzung am kommenden Mittwoch, 21. Oktober, fallen. Die erste Hürde, die es zu überwinden gibt, ist der rechtskräftige Flächennutzungsplan, der das Plangebiet als "Gemeindebedarfsfläche Kinderbetreuung" darstellt. Bis auf Bernard Maidment (FDP) stimmten alle Ausschussmitglieder für eine Änderung dieser Nutzungsfestlegung. Maidment gab zu bedenken, dass der auf dieser Fläche vorgesehene Kindergarten dann wohl an der Ecke Biberger Straße landen werde, wo der Verkehr fließt. Es gebe durchaus andere Möglichkeiten, entgegnete Bürgermeister Panzer. So etwa sei ein Kindergarten in einem allgemeinen Wohngebiet durchaus möglich. Und was letztendlich auf dem Plangebiet entstehen wird, das habe die Gemeinde selbst in der Hand, zumal sie Grundstücksbesitzerin sei. Mit einem Aufstellungsbeschluss würden keinerlei Festlegungen getroffen werden, "wir fassen bewusst schon länger nur noch Aufstellungsbeschlüsse ohne Inhalt", sagte Panzer.

Dieter Senninger (SPD) kann sich für das Vorhaben der Gemeinde durchaus erwärmen. Er schlug aber vor, dass sich die Bau- und Finanzreferenten der Fraktionen an einen Tisch setzen, um Antworten auf wichtige Fragen zu finden, so etwa auf die Finanzierungsfrage "und wer alles ins Boot geholt wird." Man könne diesem Vorschlag gerne folgen, er habe ohnehin vor, mit der eigenen Wohnungsbaugesellschaft ins Gespräch zu kommen, sagte der Bürgermeister. Die Frage sei: "Was kann die eigene Gesellschaft leisten, wann brauchen wir andere?" Die Anderen - das könnte die Baugesellschaft München-Land GmbH sein, aber auch die Wohnbaugesellschaft der AWO München-Land. "Damit wir mit möglichen Partnern reden können, brauchen wir aber zuerst einen Aufstellungsbeschluss", betonte Wolfgang Panzer.

Einen negativen Einfluss der geplanten Wohnanlage auf die Verkehrssituation im Neubaugebiet wird von der Bauverwaltung offenbar nicht erwartet: "Aufgrund der Lage des Plangebietes und der Förderung des sozialen Wohnungsbaus ist davon auszugehen, dass die bisherigen und künftigen Bewohner der Stumpfwiese neben dem Auto weitestgehend das Fahrrad oder den ÖPNV als Verkehrsmittel benutzen. Die Anbindung des Plangebietes an das öffentliche Straßennetz wird im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens durch ein anerkanntes Büro genauer untersucht", heißt es in der Sitzungsvorlage für die Ausschussmit- glieder.

© SZ vom 17.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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