Unterhaching:Eingeschränkter Spaß im Funpark

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Der neueste Trend sind die Scooter. Das sind Trick-Roller mit langen Lenkern und ohne Bremsen. Dass man dabei bella figura machen und gleichzeitig lässig grüßen kann, beweist dieser Teenager. (Foto: Claus Schunk)

Regen und Gewitter machen den Veranstaltern des "Summer Jam" für Skateboarder, Scooter-Fahrer oder BMX-Fans im Landschaftspark Hachinger Tal einen Strich durch die Rechnung. Der große Ansturm bleibt aus, diejenigen, die kommen, zeigen ihr Können, solange der Untergrund trocken ist

Von Sophie Kobel, Unterhaching

Die dunkelgrauen Gewitterwolken hängen tief über den Wiesen des Landschaftsparks im Hachinger Tal, immer wieder hört man entferntes Donnergrollen. Über dem Skatepark im nord-östlichen Teil des Areals allerdings scheint noch die Sonne. Simone Sommer zieht ihre Sonnenbrille ab: "Da hat man acht Wochen lang traumhaftes Wetter, und ausgerechnet heute kommen Gewitter auf", sagt die Sozialarbeiterin aus Ottobrunn und schüttelt den Kopf.

Denn eigentlich sollte heute richtig viel los sein auf der Landebahn des Landschaftsparks. Ein großer Summer Jam war geplant für begeisterte Skateboarder, Scooter-Fahrer, BMX-Fans und generell alle, die diese Sportarten mal ausprobieren wollen. Und wer keine Lust auf Sport hat, kann sich an den Graffiti-Wänden austoben.

"Wir fragen unsere Kids immer, worauf sie Lust haben, und Veranstaltungen sind ganz vorne dabei. In den letzten Jahren haben wir immer ein Streetball-Turnier veranstaltet, aber dieses Jahr wollten wir mal wieder etwas anderes ausprobieren", erzählt Stefanie Kiermaier. Sie arbeitet seit fünf Jahren im Ottobrunner Jugendzentrum Einstein und hat gemeinsam mit Kollegen des Kreisjugendrings aus Neubiberg und Unterhaching den heutigen Nachmittag organisiert.

"Besonders haben wir uns auf die Workshops gefreut. Ich habe selbst nach Profis aus der Umgebung gesucht, die heute Zeit und Lust haben, den Jugendlichen ein paar neue Tricks zu zeigen", erzählt sie und setzt sich zu den anderen an einen der aufgestellten Biertische. "Aber heute früh hatte es schon geregnet, und in ein paar Minuten wird es wahrscheinlich wieder anfangen. Und auf nassem Untergrund zu fahren ist uns einfach zu gefährlich", erklärt ihre Kollegin Sommer. Trotzdem sind einige Kinder und Teenager gekommen.

Gerade fährt ein Mädchen im Grundschulalter mit ihrem pinken Scooter über ein kleines Hindernis aus Beton, währenddessen bildet sich nebenan ein Schlange an der Halfpipe. Eine vorherrschende Altersklasse gibt es hier heute nicht. Sogar ein paar Väter versuchen tapfer, sich auf den Boards ihrer Kinder zu halten. Der Funpark auf der ehemaligen Landebahn kommt super an.

"Skateboards sind bei uns die absoluten Klassiker und die BMX-Räder etablieren sich auch immer mehr. Der neueste Trend sind aber die Scooter. Das sind Trick-Roller mit sehr langen Lenkern und ohne Bremsen", erzählt Kiermaier und schaut den Jugendlichen auf der Halfpipe zu. Seit Beginn ihres Studiums arbeitet sie in dem Ottobrunner Jugendtreff und weiß, worüber sich die Teenager am meisten freuen. "Gerade überlegen wir, ob eine Flutlichtanlage oder neue Obstacles, also Hindernisse, gebaut werden sollen. Außerdem hätten unsere Jugendlichen gerne Pavillons hier im Funpark", erzählt sie. Was genau neu entstehen wird, muss erst noch mit den Bürgermeistern der angrenzenden Gemeinden besprochen werden.

Sicher ist sich Kiermaier aber schon, was den nächsten Summer Jam angeht: "Wir möchten unbedingt Kultur mit Sport verbinden. Tagsüber wird es Skate- und Scooter-Contests geben und abends dann Konzerte", erzählt sie und weiß, das könnte gut ankommen bei ihren Kids. Ganz sicher sein könne man sich aber nie: "So ist das in der Jugendarbeit, vieles passiert spontan. Manchmal plant man etwas sehr lange, aber niemand kommt. Und im nächsten Moment rennen sie einem die Tür ein", sagt die Sozialarbeiterin und lacht.

© SZ vom 10.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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