Unterhaching:Ein sonniges Jahr

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Der Andrang war groß beim Empfang, Bürgermeister Wolfgang Panzer führte viele Gespräche. (Foto: Angelika Bardehle)

Bürgermeister Panzer zieht Bilanz beim Neujahrsempfang

Von Michael Morosow, Unterhaching

Der Andrang zum Neujahrsempfang der Gemeinde Unterhaching in der Sporthalle am Utzweg ist so groß, dass die Feuerwehr recht bald die einzige Zufahrt sperren muss. Dabei sind viele der circa 700 Gäste mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen; wie etwa Klaus Westmar, der Vorsitzende der MS-Selbsthilfegruppe, oder der SPD-Gemeinderat Peter Türkes. Beide nutzten den 220er-Bus, der jetzt endlich am Abend länger fährt - eine der Errungenschaften der Gemeinde im Jahr 2015, einem "ereignisreichen und sonnigen Jahr", wie Bürgermeister Wolfgang Panzer seine Zuhörer wissen ließ. Der 220er-Bus schaffte es freilich nicht auf das Redemanuskript des Rathauschefs. Es hatte aber auch wirklich dickere Bretter zu bohren gegeben im abgelaufenen Jahr, nationale und weltpolitische zum Beispiel.

Bevor es aber in Panzers Rede ereignisreich und sonnig werden konnte, beeilte sich der Bürgermeister wie immer, "einige Persönlichkeiten und Personengruppen aus dem öffentlichen Leben in und um Unterhaching besonders zu begrüßen" und ihnen zu danken." Zwölf Minuten dauerte dieser Akt diesmal. Wer ein Who's Who für Unterhaching erstellen will, ist beim Neujahrsempfang der Gemeinde gut aufgehoben. Nach nur 15 weiteren Minuten hatte Panzer auch seinen Streifzug durch die Lokal-, Landes-, Bundes- und Weltpolitik beendet. Erwartungsgemäß thematisierte er den Zwist zwischen den Anwohnern der Andresenstraße und dem Gemeinderat bezüglich der Straßenausbaubeitragssatzung. Man habe sich vorwerfen lassen müssen, nicht die Interessen einzelner Bürger zu vertreten. "Leider hören diese aber in unserem staatlichen Gemeinwesen da auf, wo die Rechte der Gemeinschaft beginnen", sagte Panzer und zählte eine Reihe weiterer Baumaßnahmen auf wie etwa die Sanierung der Hachinga Halle.

Am Schluss seiner Rede richtete er seinen Blick hin zur Flüchtlingsproblematik, der sich die Gemeinde 2015 stellen musste. "Was wird unser Weg in Deutschland, in Bayern und in Unterhaching sein?", fragte er rhetorisch. Die große Politik sei bisher eine Antwort schuldig geblieben, "die Antworten allerdings, die unsere Bürgerinnen und Bürger in den Helferkreisen, in den Kirchen und den Sozialeinrichtungen durch ihre ehrenamtliche Arbeit bereits gegeben haben, macht Mut und erfüllt mich mit Stolz", sagte Panzer und legte dann auch noch ein politisches Statement ab: Es sei ihm wichtig, dass jeder Mensch, "der berechtigt Schutz sucht", menschenwürdig behandelt und aufgenommen werden sollte. Den Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen ins Land kämen, müsste man hingegen verdeutlichen, "dass unser gesamteuropäisches Ziel darin liegt, die Lebensumstände in den Heimatländern zu verbessern, um die Fluchtursachen zu beseitigen". Wenn einem aber die große Politik als Handlungsempfehlung nur den Slogan "Wir schaffen das" an die Hand gebe, dann sehe er noch viele große Herausforderungen auf die Gemeinde zukommen.

© SZ vom 23.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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