Was die aktuelle Schuhmode anbelangt, macht den Autofahrern aus dem Fasanenpark so schnell keiner was vor. Täglich haben sie die Gelegenheit, die Modelle des Schuhgeschäfts an der Münchner Straße in Unterhaching zu betrachten, ob sie wollen oder nicht. Eigentlich wollen sie das nicht. Aber wohin sollen sie schauen, wenn sie oft Minutenlang auf der Oskar-von-Miller-Straße vor der T-Kreuzung stehen, weil die Verkehrslage es nicht erlaubt, dass sie auf die Münchner Straße einbiegen können. "Dann lesen sie die Sonderangebote vom Felzmann", feixte Gemeinderat Harald Nottmeyer (SPD) im Bau- und Umweltausschuss mit Blick auf den Besitzer des Schuhhauses, CSU-Gemeinderat Franz Felzmann.
Von der Oskar-von-Miller-Straße kommend, haben Fußgänger und Radfahrer keine Probleme, die Münchner Straße zu überqueren beziehungsweise auf ihr nach links oder rechts abzubiegen. Sie können aufs Knöpfchen einer Bedarfsampel drücken, die dann für sie Grün zeigt. Autofahrer können die kurze Grünphase zwar auch für sich nutzen, um selbst auf die Münchner Straße zu gelangen.
Wenn aber viele Fußgänger und Radfahrer bei Grün losgehen, dann dauert es, bis die Autos an der Reihe sind, oftmals hat die Bedarfssignalanlage für Fußgänger dann schon wieder auf Rot umgeschaltet und zischt der Verkehr auf der Münchner Straße vor der Nase der Wartenden vorbei. Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) berichtete von mehreren, wenn auch nicht folgenschweren Verkehrsunfällen an dieser Stelle. Am liebsten wäre es ihm und allen Fraktionen, wenn dieser Knotenpunkt mit einer regulären Ampel ausgestattet würde.
Den gleichlautenden Antrag der Gemeinde hat der Ausschuss für Bauen und Schulen des Kreistags in seiner Januarsitzung aber abgelehnt. Gleichzeitig aber hat er der Gemeinde gestattet, die Ampelanlage auf eigene Kosten mit einer zusätzlichen Induktionsschleife auszustatten, um das signalisierte Einfahren in die Münchner Straße zu ermöglichen.
Per einstimmigen Beschluss hat der Unterhachinger Bauausschuss deshalb den Bürgermeister damit beauftragt, die Nachrüstung der Lichtsignalanlage voranzutreiben und die notwendigen Kostenangebote einzuholen. "So wahnsinnig teuer kann's nicht sein", sagte Bürgermeister Wolfgang Panzer.