Unterhaching:Bis zum Wall ist es noch weit

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Unterhaching ermittelt Kosten für Lärmschutz an Giesinger Autobahn

Von Iris Hilberth, Unterhaching

So schnell wird es mit dem Lärmschutzwall an der Giesinger Autobahn wohl nichts werden. Nach Gesprächen im bayerischen Verkehrsministerium und mit der Autobahndirektion Süd erklärte Rathaussprecher Simon Hötzl am Mittwochabend in der Gemeinderatssitzung: "Das Thema ist jetzt auf der Arbeitsebene angekommen." Und das bedeutet: Es sind noch eine Menge Dinge zu erledigen, bevor irgendwann einmal die Bagger rollen könnten. Fest steht aber jetzt schon: Zum Nulltarif wird es den Wall nicht geben. Die Kosten wird die Gemeinde tragen müssen, sowohl für die Planung als auch für die Baustelleneinrichtung und den tatsächlichen Bau. Die Autobahndirektion habe lediglich signalisiert, eine Teilleistung der Planung zu übernehmen.

Auch für den Unterhalt müsste Unterhaching aufkommen. Eigentümer aber soll die Autobahndirektion werden, auch um zu vermeiden, dass die Gemeinde den Wall auf eigene Kosten irgendwann einmal wieder abreißen muss, sollte die Autobahn ausgebaut werden. Wie teuer das gesamten Vorhaben werden könnte, darüber konnte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) noch nichts sagen, was allerdings bei Claudia Köhler (Grüne) und Peter Hupfauer (FDP) auf Unverständnis stieß. "Wir brauchen eine Schätzung, bevor wir in die Planungen einsteigen", sagte Köhler. Hupfauer kritisierte, "dass das so lange dauert."

Panzer betonte: "Mir liegen keine seriösen Kosten vor." Ohne Fachmann sei das nicht möglich, und ein solcher soll bis in diesem Herbst durch Grundlagenermittlung und Vorplanungen alle Fragen hierzu klären und das Vorhaben dann dem Gemeinderat zur Entscheidung vorlegen. "Ein Lärmschutzwall von 1,4 Kilometern Länge zählt nicht zum Tagesgeschäft einer Gemeinde", sagte Panzer. Geklärt werden müssen unter anderem die Frage der Bodenbeschaffenheit, die Einrichtung eine Baustellenzufahrt und der Grundstückserwerb. Der Idee, den Wall von der Autobahnseite her zu errichten, habe die Behörde eine klare Absage erteilt.

© SZ vom 28.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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