Unterhaching:Behörde stoppt Tempo zehn

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Landratsamt: Unterhaching soll Verkehr anders beruhigen

Von Michael Morosow, Unterhaching

Mit ihren Plänen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf zehn Kilometer pro Stunde auf mehreren Straßen ist die Gemeinde Unterhaching vom Landratsamt ausgebremst worden. "Eine solche verkehrsrechtliche Anordnung würde beanstandet", ließ die Behörde das Rathaus wissen und teilte ihre Haltung auch der Regierung von Oberbayern mit, die sich in die Angelegenheit eingeschaltet und das Landratsamt um Stellungnahme gebeten hatte.

Nach dem Willen der SPD-Fraktion im Unterhachinger Gemeinderat Tempo-Zehn-Schilder vor Schulen, Kindergärten, Kindertagesstätten und Horten sowie vor Senioreneinrichtungen wie Wohn- und Pflegeheimen angebracht werden. Vor allem in der Walter-Paetzmann-Straße vor dem Seniorenheim wäre eine Verringerung der Geschwindigkeit angebracht, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten, hieß es im Antrag der SPD-Fraktion vom Oktober 2015. Auch nachdem die Polizeiinspektion Unterhaching wissen ließ, dass aus ihrer Sicht eine Beschränkung auf zehn Stundenkilometer in diesen Bereichen nicht notwendig sei, ließ die Gemeinde von ihrem Vorhaben nicht ab. Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) stellte das Ansinnen am 20. Januar im Gemeinderat vor. Durch die Berichterstattung in örtlichen Zeitungen auf die Absicht der Unterhachinger aufmerksam geworden, verlangte die Regierung von Oberbayern vom Landratsamt München eine Stellungnahme, worauf die Behörde ihrerseits eine Stellungnahme von der Gemeinde Unterhaching einforderte.

Diese fiel offenbar nicht überzeugend aus, jedenfalls stellte das Landratsamt nunmehr fest, dass es ein derartiges Tempolimit in Unterhaching beanstanden würde. Die Behörde begründete ihre Haltung damit, dass kein Unfallschwerpunkt erkennbar sei, die Belange des motorisierten Verkehrs nicht angemessen berücksichtigt würden und außerdem die Anwendung weniger drastischer Maßnahmen möglich erscheine. Genannt wird hier die Umplanung der Kreuzung der Biberger mit der Leipziger Straße.

© SZ vom 22.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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