Unterhaching:Am liebsten bayerische Küche

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Verantwortliche und Fans der SpVgg beschäftigt die Zukunft der Sportpark-Gaststätte

Von Stefan Galler, Unterhaching

Die Frage brennt den Fußballfreunden in Unterhaching auf den Nägeln, bei der Jahreshauptversammlung der SpVgg am Donnerstagabend wurde das Thema jedenfalls heiß diskutiert: Was geschieht mit der Vereinsgaststätte am Sportpark, nachdem der Pächter sein Restaurant, in dem indische und italienische Speisen angeboten worden waren, am 1. Februar geschlossen hat? Wenn es nach den Fans und den Verantwortlichen des Vereins geht, wird selbstverständlich wieder eine Wirtschaft eröffnet. "Am liebsten mit einem regionalen Wirt und bayerischer Küche", sagt Klubpräsident Manfred Schwabl.

Doch der SpVgg-Chef bleibt zurückhaltend: "Auch wenn mir mein Bauchgefühl sagt, dass das die ideale Lösung wäre, bin ich nicht der Verpächter. Der muss diese Entscheidung treffen."

Beim Verpächter handelt es sich um die Gemeinde Unterhaching, und dort ist man derzeit noch dabei, Optionen zu prüfen. "Die Gaststätte wurde in vertragsgemäßem Zustand zurück übergeben", sagt Simon Hötzl, Gemeindesprecher und persönlicher Referent von Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD). "Zunächst mal müssen wir genau prüfen, inwiefern es bei der Einheit nach 25 Jahren Handlungsbedarf für Reparaturen gibt", so Hötzl, der damit auf veraltete Gebäudetechnik und Brandschutzmaßnahmen anspielt. Wie am Rande der Jahreshauptversammlung zu hören war, soll auch die Ausstattung der Küche in schlechtem Zustand sein.

Was nichts anderes bedeutet, als dass die Gemeinde Geld in die Hand nehmen müsste, ehe sie die Räumlichkeiten wieder einem Gastronom überantworten könnte. Und so prüft man offenbar auch andere Optionen, was mit dem Klubrestaurant passieren könnte. Unter anderem wird darüber nachgedacht, Polizeiräume dort einzurichten. "Wir denken auch über andere Nutzungsmöglichkeiten nach", bestätigt Hötzl, "eine Option wäre tatsächlich eine Nutzung durch die Polizei." Sollte nämlich die SpVgg, derzeit souveräner Tabellenführer der Regionalliga Bayern, nach erfolgreicher Aufstiegsrunde im Sommer in die 3. Liga zurückkehren, wäre wieder eine größere Polizeipräsenz notwendig. Und damit auch die Möglichkeit, Fans, die sich daneben benehmen, in Gewahrsam zu nehmen.

Eine Entscheidung über die Verwendung der bisherigen Wirtschaft falle demnächst im Gemeinderat, sagt Hötzl: "Aber es gibt keinen Grund zur Beunruhigung, wir lassen alle Aspekte in die Überlegungen einfließen." Es sei sogar möglich, lediglich den Biergarten weiter zu betreiben. "Aber es ist natürlich zutiefst sinnvoll, die gesamte Gastronomie als Einheit beisammen zu lassen", so der Gemeindesprecher.

Sollte das Restaurant zu bleiben, wäre der Aufschrei in den Reihen der Fans mit Sicherheit groß. Schließlich gehöre ein funktionierendes Vereinsheim zur Identität eines Vereins dazu, das betont auch Manfred Schwabl: "Eine Gaststätte macht einen Verein aus", sagt er und lässt durchblicken, dass er sich vorstellen kann, dass der Verein als Pächter auftritt und sich um einen passenden Wirt kümmert.

Zu Bundesligazeiten waren Gaststätte und Biergarten alle 14 Tage rammelvoll. Da saßen sie dann, die Fans von Borussia Dortmund oder Werder Bremen, und fachsimpelten mit den Hachingern über Fußball. Damals hieß der Wirt noch Gino Errichetti. Alteingesessene Hachinger sagen, dass zu dieser Zeit nicht nur der Fußball, sondern auch die Gastronomie in Haching erstklassig waren.

© SZ vom 11.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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