Unterhaching:30 Sekunden sparen

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Demnächst soll es hier schneller gehen. Die Kreuzung an der Biberger Straße wird optimiert. (Foto: Claus Schunk)

Unterhaching will Schleichverkehr vermeiden. Deshalb wird die zentrale Kreuzung der Biberger Straße optimiert

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Im kommenden Frühjahr soll der Knotenpunkt von Unterhaching flott gemacht werden. Der Bauausschuss beschloss diese Woche, an der Kreuzung Biberger Straße/Leipziger Straße/Von Stauffenberg Straße die Spuren zu verschwenken und die Ampelphasen zu verkürzen. Dadurch erhofft sich die Gemeinde, künftig Staus zu vermeiden und das nahe Wohngebiet Stumpfwiese zu entlasten. Dort beklagen sich seit längerem vor allem die Anwohner der Walter-Petzmann-Straße über vermehrten Schleichverkehr von der Kreisstraße.

Dem Beschluss vorangegangen war eine Verkehrszählung im Sommer vergangenen Jahres. Die hatte ergeben, dass immerhin 20 Prozent der Autofahrer, die den Weg über die Stumpfwiese wählen, nur der neuralgischen Kreuzung an der Feuerwehr ausweichen. Eine zusätzliche Befragung bestätigte, dass die meisten annehmen, so Zeit zu sparen. Ein Gefühl, das sich objektiv nicht bestätigen lässt. Aber Warten an der Ampel nervt nun mal.

Bislang sind es 120 Sekunden, die es dauerte, bis man Grün bekommt. Bei mehreren Ampelphasen, etwa im Feierabendverkehr summiert sich da schon schnell mal eine gefühlte Ewigkeit. Im kommenden Jahr also, wenn die "Optimierung" der Kreuzung abgeschlossen ist, soll es nur noch 90 Sekunden lang dauern, bis das Lichtsignal umspringt. Auch folgt die Gemeinde den Empfehlungen des Verkehrsgutachters Harald Kurzak und verlängert aus Richtung Norden die Rechtsabbiegespur in die Leipziger Straße. Die komplette Maßnahme mit Ummarkierungen, Abfräsungen, Asphaltierung und neuem Schaltprogramm kostet die Gemeinde etwa 66 000 Euro.

Damit hat Unterhaching einen "verhältnismäßig geringen Aufwand", wie Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) findet. Ein ebenfalls diskutierter Kreisverkehr hätte gleich mal 1,5 Millionen Euro gekostet. Allerdings stellte sich auch heraus, dass für eine solche Verkehrsführung an dieser Stelle kein Platz ist, auch weil die Kreuzung etwas versetzt angelegt ist. Inwieweit die Optimierungsmaßnahme tatsächlich etwas bringt und den Schleichverkehr über die Stumpfwiese verringert, kann nur die Praxis zeigen. Die Frage wird auch sein: Bemerken die Autofahrer die Veränderung überhaupt oder fahren sie weiterhin ihre gewohnten Wege? Bürgermeister Panzer ist überzeugt: "Es kann nur besser werden."

© SZ vom 15.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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