Unterföhring:Visualierte Geschichte

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Die Gemeinde will auf Betreiben der Grünen einen Weg gestalten, der die Historie erlebbar macht

Einen ortsgeschichtlichen Weg gibt es in Unterföhring bereits, nun soll die Historie der Kommune auch optisch ansprechend präsentiert werden. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend einstimmig einem entsprechenden Antrag der Grünen-Vertreter stattgegeben. So soll in Kooperation von Kulturamt und zum Beispiel dem Ortschronisten Heinrich Frey ein Weg durch Unterföhring angelegt werden, auf dem vor allem Neubürger und Gäste Wissenswertes über die Entwicklung der Gemeinde erfahren können. Die Grünen schlagen vor, an relevanten Plätzen und Gebäuden in Unterföhring jeweils eine Tafel mit Bildern und wichtigen Daten anzubringen.

Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) ist von der Idee begeistert: "Das ist eine gute Ergänzung zum Tunnelweg", sagte er in der Sitzung. Er schlug vor, auch an die Standorte der früheren Ziegeleien in Unterföhring zu erinnern. Nach den Worten von Grünen-Sprecher Johannes Mecke könnte man mit einem solchen Weg vor allem jüngere Einwohner und solche, die zugezogen sind, für die Unterföhringer Geschichte interessieren. Auch eine App solle es geben, so Mecke. Jutta Schödl von der SPD unterstützte den Antrag, bat jedoch darum, die Informationen auch kindgerecht zu gestalten, was nicht nur Zweite Bürgermeisterin Betina Mäusel (CSU) begrüßte, weil es bald zwei Grundschulen und ein Gymnasium am Ort geben wird. "Da ist dann eine Projektarbeit möglich", sagte die am Ernst-Mach-Gymnasium in Haar tätige Studiendirektorin. Johann Zehetmair (PWU) bezeichnete die Idee der Grünen als "pfiffig", weil sie verbunden mit den modernen Medien die Unterföhringer Geschichte visualisiere.

Das Kind braucht nur einen anderen Namen, da der Tunnelweg über der S-Bahn-Linie bereits die Bezeichnung ortsgeschichtlich im Titel trägt, wie Günter Peischl (PWU) sagte. Diesen Weg gibt es seit dem Herbst 2007; flankiert wird er von in den Boden eingelassenen Steinplatten, auf denen die wichtigsten Daten zur Entwicklung von Unterföhring stehen - von der Steinzeit bis heute. Mehr als die nackten Fakten, beispielsweise dass Unterföhring schon 3000 vor Christus besiedelt war oder im Jahr 1873 die örtliche Feuerwehr gegründet wurde, erfährt der Spaziergänger bislang nicht. Mit dem neuen Weg könnte sich das ändern. Geschichten und Bilder sollen die Entwicklung vom Bauerndorf zur stadtnahen Mediengemeinde erfahrbar machen.

© SZ vom 13.01.2018 / sab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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