Unterföhring:Sex-Zwangsarbeit im KZ

Einen Online-Vortrag zum Thema "Die vergessenen Frauen von Dachau" hält Robert Sommer am Montag, 10. Mai, von 19.30 Uhr an bei der Volkshochschule im Norden des Landkreises München. 1941 befahl der Reichsführer-SS Heinrich Himmler die Errichtung von Bordellen für KZ-Häftlinge. Die KZ waren nicht nur Orte des Terrors und des Massenmordes, sondern auch Produktionsstätten. Jedoch war die Produktivität angesichts der katastrophalen Lebensbedingungen und der permanenten Gewalt gering. Mit den Bordellen wollte Himmler einen Anreiz für besserer Arbeitsleistungen der männlichen Häftlinge schaffen. Im KZ Dachau eröffnete im April 1944 ebenfalls ein Bordell für Häftlinge. 19 Frauen mussten dort Sex-Zwangsarbeit leisten. Die Geschichte des Dachauer Lagerbordells und das Schicksal der Frauen wurde viele Jahre lang in der offiziellen Geschichtsschreibung ignoriert. Sommer forschte mehr als zehn Jahre lang zu dem Thema und veröffentlichte 2009 sein Buch "Das KZ-Bordell. Sexuelle Zwangsarbeit in nationalsozialistischen Konzentrationslagern", das heuer neu aufgelegt wurde. Eine Anmeldung zum Vortrag ist erforderlich, die Gebühr beträgt sieben Euro. Für Besitzer von Vortragskarten ist die Teilnahme frei.

© SZ vom 07.05.2021 / sab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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