Unterföhring:Schatzmeister gesucht

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Der Kämmerer der zweitreichsten Kommune im Landkreis geht nach zwei Jahren

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Die Gemeinde Unterföhring muss sich auf die Suche nach einem neuen Kämmerer machen: Im Ortsblatt ist der oberste Posten der Finanzabteilung ausgeschrieben, zum nächstmöglichen Zeitpunkt, wie es darin heißt. Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer von der parteifreien Wählerschaft (PWU) bestätigt, dass sich die Wege von Unterföhring und Kämmerer Andreas Kleebauer getrennt haben. Über die Gründe schweigt sich der Rathauschef aus: "Personalangelegenheiten kommentiere ich grundsätzlich nicht", sagte Kemmelmeyer der SZ.

Kleebauer, 44, hatte erst im September 2016 sein Amt als Kämmerer der Gemeinde Unterföhring angetreten und sich nach eigenen Angaben auf die Herausforderungen, die Finanzen der nach Grünwald reichsten Gemeinde im Landkreis München, gefreut. Der studierte Betriebswirt aus Landshut war davor drei Jahre lang bei der Verwaltungsgemeinschaft Zolling im Landkreis Freising fürs Geld zuständig, ehe er diese Aufgabe gegen den Posten in der finanzstarken Kommune am Münchner Stadtrand eintauschte. In Unterföhring war der Vater von zwei Söhnen für die Verwaltung von Rücklagen in dreistelliger Millionenhöhe und für enorme Haushaltspläne zuständig.

Unterföhring habe sich mit ihm einen "sparsamen Kämmerer eingekauft", hatte Kleebauer kurz nach seinem Amtsantritt im Rathaus gesagt und sich selbst als "Sparfuchs" bezeichnet. Dass ein solcher angesichts eines äußerst investierfreudigen Gemeinderats und einer langen Liste an ausgabenstarken Großprojekten wohl einen schweren Stand haben könnte, ist durchaus denkbar, wie man sich in der Gemeinde erzählt. Kleebauer war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Es ist das zweite Mal innerhalb von knapp drei Jahren, dass Unterföhring einen neuen Kämmerer braucht. Kleebauers Vorgänger Johann Blank hatte die Kommune in Richtung Penzberg im Landkreis Weilheim-Schongau verlassen - nach achtjähriger Amtszeit. In Penzberg leitet er seither die Kämmerei. Die Neubesetzung des Chefpostens in der Unterföhringer Finanzabteilung duldet laut Annonce keinen Aufschub: Bewerbungen von Interessenten müssen bis spätesten 3. Juli eingehen. So viel Geld braucht eben dringend eine Aufsicht.

© SZ vom 07.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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