Unterföhring:Mit Digitalfunk zum Einsatzrekord

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Landkreis-Feuerwehren müssen pro Jahr fast 10 000 Mal ausrücken

Beinahe hätten die Feuerwehrkräfte im Landkreis eine historische Marke geknackt: 9193 Mal wurden sie im vergangenen Jahr zu Einsätzen gerufen, mehr als 465 000 Stunden Arbeitsaufwand bedeutete das für die Mitglieder. Etliche waren freilich umsonst: 1162 Fehlalarme wurden verzeichnet. Diese Zahlen legte der Kreisbrandrat Josef Vielhuber beim jährlichen Kreisfeuerwehrtag vor, zu dem am Freitag 700 Feuerwehrleute und Ehrengäste kamen. In der Bilanz zeichnete sich noch ein anderer Trend ab: Die First-Responder-Kräfte hatten allein 2844 Einsätze, sie rückten fünfmal so oft aus wie es Brände zu löschen gab. Besonders im Gedächtnis geblieben sein dürfte den Feuerwehrlern vor allem ein Einsatz: Bauarbeiter hatten im Juli eine 250 Kilogramm schwere Bombe in Unterföhring gefunden.

An zwei historische Ereignisse im Jahr 2014 erinnerte Kreisbrandrat Josef Vielhuber außerdem: Die Einsatzzentrale des Landkreises am Mariahilfplatz bleibt erhalten, seit den Siebzigerjahren werden von dort aus die Freiwilligen und Werksfeuerwehren sowie Einsatzkräfte des ABC-Zuges oder des Technischen Hilfswerks angefunkt. Die entsprechende Rechtsverordnung unterschrieb Innenminister Joachim Herrmann in der Feuerwehr Unterschleißheim am 23. Juni vergangenen Jahres.

Am selben Tag griff Herrmann sich ein Funkgerät und gab den symbolischen Startschuss für einen zweiten Meilenstein in der Geschichte der Feuerwehr im Landkreis, die Einführung des Digitalfunks. Ein Langzeitprojekt: Seit 2010 schon wurde die nötige Infrastruktur dafür ausgebaut - im Stadtgebiet, im Landkreis und am Münchner Flughafen. Dann folgte der Probebetrieb und die Schulung der Feuerwehrler in der neuen Technik. Für besondere Leistungen bei der Einführung wurde auch ein Preis vergeben: das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber an Kreisbrandmeister Andreas Englberger. Die Kreisfeuerwehren sind die ersten, die den Digitalfunk für die Kommunikation nutzen. Von der neuen Technik dürfen viele Feuerwehrkräfte im Landkreis profitieren: 3885 Mitglieder zählte die Wehr bis zum 31. Dezember 2014, 492 davon sind Frauen und Mädchen.

In diesem Jahr dürfte die Marke von 10 000 Einsätzen dann tatsächlich geknackt werden: Mehr als 1500 mussten die Feuerwehren wegen des Orkans Niklas alleine im Monat März ausrücken.

© SZ vom 29.04.2015 / SCAT - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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