Unterföhring:Millionen für den Lärmschutz

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Sechs Meter hoch werden soll die Lärmschutzwand auf dem Unterföhringer Gemeindegebiet. (Foto: Niels Jörgensen)

Die Gemeinde nimmt beim achtspurigen Ausbau der Autobahn A 99 selbst Geld in die Hand

Knapp 5,5 Millionen Euro lässt sich die Gemeinde Unterföhring einen optimierten Lärmschutz kosten, wenn die Autobahn A 99 ausgebaut wird. Zwischen dem Kreuz München-Nord und der Anschlussstelle Haar wird der Ostring auf acht Spuren erweitert. Obwohl der Freistaat angekündigt hatte, den Lärmschutz entlang der Strecke zu verbessern, wollten die Unterföhringer Kommunalpolitiker auf Nummer sicher gehen. Sie beauftragten vergangenes Jahr ein Fachbüro damit zu prüfen, wie den Bürgern zu ihrem Recht nach noch mehr Ruhe als von Staats wegen vorgesehen verholfen werden kann. Nun liegen die Daten vor.

In der jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat entschieden, dass die Lärmschutzwand auf Unterföhringer Flur eine Höhe von sechs Metern "über Gelände" bekommen soll, um die Wohngebiete vor dem Krach zu schützen. Auch in Richtung Osten soll die Wand verlängert werden, und zwar in einer Höhe von drei Metern, wie Rathaussprecherin Kerstin Bühring berichtet.

Nach dem Ausbau des Autobahn-Ostrings wird der Verkehr dauerhaft auf acht Fahrstreifen rollen. Bereits jetzt ist die A 99 zeitweise achtspurig nutzbar, weil bei hohem Verkehrsaufkommen die Standstreifen auf beiden Seiten freigegeben werden.

Die Arbeiten zur Erweiterung der Fahrsteifen auf der Autobahn werden im Unterföhringer Bereich laut Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) 2017/18 stattfinden.

Wenn es nach dem Gemeinderat geht, muss der Freistaat mehrere Auflagen der Kommune erfüllen: So fordern die Lokalpolitiker auf der Länge des gesamten Gemeindegebietes, mindestens jedoch bis zur Brücke nördlich des Feringasees, eine Lärmschutzwand auf beiden Seiten der Autobahn. Diese müsse sechs Meter hoch sein, wegen der nahen Wohnhäuser im Süden und auch der kleineren Siedlungen im nördlichen Bereich, so der Gemeinderat. Weiter im Osten reichten drei Meter.

Unterföhring erwartet außer einem optimierten Lärmschutz weitere Zugeständnisse beim Autobahnausbau: Die Gemeinde verlangt ein nächtliches Tempolimit auf der A 99 und die Verwendung von "Flüsterasphalt" auf den acht Fahrstreifen. Damit steht die Kommune nicht allein da: Die Erweiterung des Ostrings erfolgt auf einer Länge von mehr als 18 Kilometern - zwischen dem Kreuz München-Nord und Haar. Betroffen davon sind viele tausend Bürger in den Anrainergemeinden Ismaning, Aschheim, Kirchheim, Grasbrunn, Feldkirchen, Haar und eben Unterföhring. Der dortige Bürgermeister hat nun auch seine Forderung nach dem Autobahn-Südring erneuert. "Wir werden die Realisierung zwar nicht mehr erleben, aber die Hoffnung geben wir nicht auf", sagte er im Gemeinderat.

© SZ vom 26.02.2016 / sab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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