Die Postfiliale im Unterföhringer Bahnhof bekommt mehr Platz. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. So soll der Betreiber der Postagentur eine neue Ladeneinheit mit einer Größe zwischen 80 und 100 Quadratmeter im Gebäude erhalten. Bereits Ende Juni hatten sich die Kommunalpolitiker darauf geeinigt, dem Postcafé mehr Fläche zuzuschlagen, indem die Ladeneinheit nach Norden hin bis zur Automatiktür des Bahnhofsgebäudes vergrößert wird. So sollte der Betreiber der Postagentur 20 Quadratmeter mehr Stauraum zur Verfügung haben für die Pakete und Päckchen. Vor allem in der Weihnachtszeit, wenn viele die Geschenke bei Online-Händlern bestellen, stapelten sich bisher die Kartons im Café.
Die SPD-Fraktion im Gemeinderat hatte das Chaos zum Anlass genommen, einen Antrag auf Schaffung einer neuen Ladeneinheit für Postgeschäfte im S-Bahnhof zu schaffen. Nachdem Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft Unterföhring, PWU) Ende Juni berichtete, er und seine Verwaltung hätten bereits mit der Post und auch dem Pächter eine Lösung der Probleme entwickelt, zog die SPD den Antrag zurück - und der Gemeinderat fand Gefallen an der Idee, dem Café 20 Quadratmeter zuzuschlagen.
Nun ist jedoch alles anders: Gleich nach dem Juni-Beschluss des Gremiums hatte sich der Postagentur-Betreiber im Rathaus gemeldet und versichert, der Platz reiche trotz der zugesagten Erweiterung nicht aus, er wolle eine zusätzliche Ladeneinheit im Bahnhof mieten, wie Kemmelmeyer in der jüngsten Sitzung schilderte. Auch die Deutsche Post AG unterstütze dieses Ansinnen, obwohl sie es im Sommer noch abgelehnt habe, sagte der Bürgermeister. "Das freut uns natürlich." Philipp Schwarz, Fraktionssprecher der SPD, teilte diese Ansicht. Mit ihrem Antrag habe die Partei genau das bezwecken wollen, sagte er: "Die Lösung ist sehr gut."
Bis das neue Ladenlokal im Bahnhof von der Postagentur bezogen werden kann, dauert es allerdings noch eine Weile. Nach den Worten von Bauamtsleiter Lothar Kapfenberger sind viele Abstimmungen nötig, auch der Architekt des Gebäudes habe ein Wörtchen mitzureden. Für die Weihnachtszeit muss der Betreiber nach Auflage der Gemeinde übergangsweise einen Postcontainer aufstellen. Damit es nicht wieder zu einem Packerl-Chaos kommt.