Unterföhring:Heizwerk soll weniger Quecksilber ausstoßen

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Schnelle Antwort aus der Landeshauptstadt: Nach einem Brandbrief der Gemeinde Unterföhring an die Stadtwerke München (SWM), im umstrittenen Kohleblock des Heizkraftwerks Nord einen Quecksilber-Abscheider einzubauen, hat das Rathaus nun Post von SWM-Geschäftsführer Stephan Schwarz bekommen. In seinem Schreiben erläutert der Chef des Energieversorgers erneut, dass die Rauchgase in der Anlage schon heute relativ gering belastet seien. Die Quecksilber-Emissionen seien in der Vergangenheit deutlich gesunken. So habe man erreicht, dass sich durch eine Optimierung der Anlage und auch wegen der verbrannten Kohlesorten im Block 2 die Werte von 71 Kilogramm Quecksilber im Jahr 2012 auf etwas mehr als acht Kilogramm 2014 reduziert hätten. Man unterschreite damit bereits heute die gültigen Grenzwerte deutlich. Dennoch arbeite man an einer weiteren Verbesserung. Wie der Unterföhringer Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) aus dem SWM-Schreiben zitierte, soll es bereits im November Tests im Heizkraftwerk geben, um die Quecksilber-Belastung eventuell noch weiter herunterzufahren. Wie weit, dazu könne man allerdings keine Prognose abgeben, hieß es. Im Gemeinderat rief die Ankündigung, ein Verfahren zur Absenkung der Belastung einzuführen, durchaus Erleichterung hervor. Kemmelmeyer erneuerte allerdings die Forderung, den Kohleblock so nachzurüsten, "dass null Quecksilber anfällt".

Und: Unterföhring kämpft weiter für die generelle Abschaltung von Block 2 oder zumindest eine Umrüstung der Anlage von Kohle auf Gas. Auf Initiative der örtlichen Grünen soll sich noch in diesem Oktober das "Aktionsbündnis Klimaschutz München-Nord" gründen. Auf diese Weise wolle man erreichen, dass die Stadtwerke vor dem Jahr 2030 aus der Kohleverbrennung aussteigen. Das Bündnis soll partei- und fraktionsübergreifend aufgestellt werden und Vertretern aus Unterföhring, Ismaning sowie dem Kreistag und dem Bezirksausschuss Bogenhausen ein gemeinsames Forum bieten.

© SZ vom 13.10.2015 / sab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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