Unterföhring:Grüne Grenze

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Am Ortsrand beim Spatenstich. (Foto: Gemeinde Unterföhring)

Am östlichen Ortsrand von Unterföhring entsteht ein Park mit Blumen-, Ballspiel- und Hundewiesen. Wer gut zu Fuß ist, kann einen Aussichtshügel erklimmen und auf seniorengerechtem Trimm-dich-Pfad trainieren

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Hundebesitzer, Naturliebhaber, Ruhesuchende und sportlich Aktive - für sie alle lässt die Gemeinde Unterföhring nun den östlichen Ortsrand herrichten: Am Mittwochnachmittag ist mit dem symbolischen ersten Spatenstich der Startschuss für die sogenannte "Ortsrandeingrünung" am Etzweg gefallen. Neu gestaltet wird eine Fläche von 36 000 Quadratmetern. Bereits Anfang der Woche waren in der Gegend Bagger unterwegs, um Erdmassen abzutragen.

Etwa 30 Gäste waren zu einer kleinen Feier gekommen, darunter interessierte Bürger, Gemeinderäte und auch Vertreter von Firmen in der Nachbarschaft, um gemeinsam mit dem Unterföhringer Rathauschef Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) und dessen Amtsvorgängern Franz Schwarz (SPD) sowie Klaus Läßing (PWU) das viel diskutierte und lang ersehnte Vorhaben auf den Weg zu bringen. Wie Kemmelmeyer berichtete, hat das Thema in den vergangenen 20 Jahren allein drei Unterföhringer Bürgermeister und ihre Gemeinderäte immer wieder beschäftigt: So habe Läßing in den Neunzigerjahren dem Gewerbegebiet östlich der S-Bahn einen grünen Abschluss zum Etzweg hin geben wollen, dann aber eine Pause einlegen müssen, weil ihm der Baustart des S-Bahn-Tunnels dazwischen gekommen sei, sagte Kemmelmeyer.

Nachdem Läßing im April 2002 als eine seiner letzten Amtshandlungen noch den ersten Spatenstich für den S-Bahn-Tunnel getan hatte, war es an seinem Nachfolger Franz Schwarz, die Bauarbeiten zu koordinieren. So wurde auf dem als Ortsrandgrün vorgesehenen Grundstück am Etzweg das Aushubmaterial aus dem Tunnelbau gelagert. Doch auch nach Fertigstellung der unterirdischen Gleistrasse Ende 2005 konnte am östlichen Grüngürtel nicht gleich weiter geplant und gearbeitet werden. Die Baustraßen am Etzweg wurden noch benötigt, zum Beispiel für den Bau der Energiezentrale der Geothermiegesellschaft Geovol. Erst Ende 2010 wurde beschlossen die Baustraßen zurückzubauen und das Gelände am Ortsrand wie einen Park zu gestalten. Doch zur Tat schreiten konnten die Kommunalpolitiker nicht so einfach: Die Realisierung der fertigen Pläne wurde 2015 unterbrochen, als die Unterföhringer im Juli über ein Bürgerbegehren abstimmen konnten, eben genau dort am Ortsrand einen Multiaktiv-Sportplatz zu verwirklichen. Diese Idee lehnten die Wähler allerdings mit großer Mehrheit ab. Nun war der Weg für die ursprünglichen Ideen wieder frei.

Dafür verantwortlich zeichnen nun die Landschaftsarchitekten Simon Wankner und Uwe Fischer aus Eching im Landkreis Freising. Sie gestalten unter anderem eine öffentliche Ballspielwiese, einen Aussichtshügel, einen in Teilen auch seniorengerechten Trimm-dich-Pfad, eine Hundewiese sowie zwei Naturflächen - eine Blumenwiese und ein Biotop. Bis zu 1,5 Millionen Euro wird die Gemeinde Unterföhring nach den Worten von Bürgermeister Kemmelmeyer dafür ausgeben: "Gut angelegtes Geld für die Bürger wie auch für die vielen Mitarbeiter im Gewerbegebiet, die sich alle hier entspannen können sollen." Im Frühling 2017 soll es dann ein großes Eröffnungsfest geben, wie der Rathauschef ankündigte. Bis es soweit ist, muss jedoch noch ganz schön viel verschoben und bewegt werden am östlichen Ortsrand von Unterföhring: 24 000 Kubikmeter Erde müssen die Lastwagen abfahren, 5000 Kubikmeter werden verbaut und neu modelliert. Pflanzen und Geräte folgen.

© SZ vom 14.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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