Unterföhring:"Du steigst aus und fühlst dich daheim"

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Fast schon halbe Italiener: Johanna und Franz Schweikl haben in Tarcento gute Freunde gefunden. (Foto: privat)

Johanna und Franz Schweikl aus Unterföhring fahren gleich mehrmals im Jahr in die italienische Partnergemeinde Tarcento

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Sie sind schon wieder dort: Johanna und Franz Schweikl aus Unterföhring fahren gleich mehrmals im Jahr in die italienische Partnergemeinde Tarcento. Auf mehr als 40 Besuche im Friaul sind die beiden in den vergangenen Jahren gekommen. Jetzt, wo sie ihren Sommerurlaub an der Adria verbringen, machen sie natürlich auch einen, wenn nicht sogar zwei Abstecher zu ihren Freunden in dem kleinen italienischen Städtchen. Das nämlich seien die Menschen in Tarcento mittlerweile geworden, erzählt das Ehepaar übereinstimmend. Vor allem Johanna Schweikl ist mit den Menschen dort im Friaul engstens verbunden. "Es vergeht kaum ein Tag, an dem sie und ihre Freunde sich nicht schreiben, über Facebook oder andere Kanäle. Sie können nicht mehr ohne einander", sagte Franz Schweikl augenzwinkernd.

Seine Frau Johanna bestätigt das. Tarcento sei mittlerweile fast schon zu einer zweiten Heimat geworden. Nicht nur für sie und ihren Mann, sondern auch für die Söhne und die Enkelkinder. "Du steigst aus dem Auto aus und fühlst sich daheim", beschreibt die Unterföhringerin ihr Gefühl beim Ankommen. Es sei einfach großartig und immer wieder schön, sagt sie fast ein bisschen versonnen. Ohne Tarcento und die Freunde dort gehe es nicht mehr. Johanna Schweikl ist regelmäßig im Jahr in dem kleinen Städtchen zu Gast: Mal ganz privat mit ihrem Mann oder der Familie, mal mit der Blaskapelle oder anderen Vereinen und Institutionen aus Unterföhring. Bei den Besuchen gebe es immer wieder Neues zu entdecken, erzählt sie. Und immer etwas mitzunehmen, wie zum Beispiel ein Stück weit die Gelassenheit und die Fröhlichkeit der Tarcentiner. Das italienische Lebensgefühl eben.

Sehr gern sind die beiden Unterföhringer zur Festival dei Cuore im August in der italienischen Partnergemeinde, einem internationalen Folklorefest mit vielen Darbietungen. Oder wenn in Tarcento eine kleine Wiesn gefeiert wird und sich im September eine Delegation aus Unterföhring Richtung Friaul aufmacht mit Bier und Brezen im Gepäck. Nicht zu vergessen auch Epifania am 6. Januar, wenn es einen Wettlauf mit brennenden Karren und einen Umzug in historischen Kostümen gibt. Oder wie jetzt, wenn die Banda di Coja musiziert. Nicht zu vergessen sei auch Besuche im Advent oder Ende Juni zum Fest des Heiligen Petrus mit Jahrmarkt und vielen Ständen, an denen sich die Gäste italienisches Essen schmecken lassen können.

Besonders schön ist es aber, wenn bei all dem Trubel die Zeit bleibt, Freunde zu sehen, mit ihnen zu kochen oder zum Essen zu gehen, wie Johanna und Franz Schweikl sagen. Und von Angesicht zu Angesicht zu ratschen, auch wenn das eigene Italienisch nicht so perfekt ist. Eine Freundschaft könne so etwas überwinden. Hauptsache, man mag sich.

© SZ vom 24.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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