Unterföhring:Der "Eiszauber" soll möglich sein

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Die Gemeinde setzt für Zusage ein Schutzkonzept voraus

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Nach der coronabedingten Absage des Christkindlmarktes will die Gemeinde jetzt zumindest den "Eiszauber" vor dem Bürgerhaus retten. Seit einigen Jahren können die Unterföhringer zwischen Weihnachten und Heiligdreikönig dort Schlittschuh laufen. Vor allem bei Kindern und deren Eltern ist das Angebot gut angekommen. "Wir sind gerade dabei zu schauen, ob die Bahn möglich ist", sagte Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) am Mittwochabend in der Sitzung des Jugend- und Kulturausschusses.

Ganz so einfach ist es offenbar nicht: Um den "Eiszauber vor dem Bürgerhaus" veranstalten zu können, muss die Firma ein detailliertes Corona-Konzept vorlegen, um die Hygieneauflagen einhalten zu können. So könnten auf der 450 Quadratmeter großen Eisfläche maximal 45 Personen gleichzeitig ihre Runden drehen. Stände mit Speisen und Getränken darf es nicht geben. Sie seien in der Vergangenheit ein großer Einnahmefaktor für den früheren privaten Veranstalter gewesen, so Kemmelmeyer. Die neue Firma würde sich seinen Worten zufolge dazu bereit erklären, auf den Gastrobereich zu verzichten. Das müsse alles noch geklärt werden, informierte der Bürgermeister den Ausschuss, schränkte allerdings auch ein, "dass wir den Eiszauber kurzfristig absagen, wenn es das Infektionsgeschehen verlangt oder neue Verordnungen kommen".

Grünen-Gemeinderätin Stephanie Moser zeigte sich etwas skeptisch, dass beim Schlittschuhlaufen Maskenpflicht und Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten werden können. Da sei ein "hieb- und stichfestes Konzept" des Anbieter notwendig, sagte sie. Kemmelmeyer stimmte ihr zu und kündigte an, sich in jedem Fall beim Gesundheitsamt rückzuversichern, ehe die Eisbahn am Bürgerhaus genehmigt wird.

Etwas weiter ist man in Unterföhring mit der Planung von Allerheiligen, dem Volkstrauertag und auch den kirchlichen Feierlichkeiten zu Weihnachten. Nach den Worten des Bürgermeisters soll zum Beispiel das Gedenken am Volkstrauertag unter dem Marktdach auf dem Bürgerhausvorplatz stattfinden - mit Absperrbändern, wie es sie am Flughafen gibt, Maskenpflicht und Mindestabstand. Die Teilnehmer unter dem Dach müssen ihre Kontaktdaten hinterlegen, wer außerhalb der Zone zuschaut, muss die Auflagen eigenverantwortlich befolgen.

Ein Auftritt der Böllerschützen sei ebenfalls vorgesehen. "Wir wollen ein gewisses Maß an Normalität", sagte Kemmelmeyer, "in Corona-Zeiten braucht es solche Fixpunkte". Darauf habe er sich auch in seinem Gespräch mit dem katholischen Pfarrer Markus Brunner geeinigt. Er plane, die Christmette am 24. Dezember unter dem Marktdach zu feiern, berichtete Kemmelmeyer. Die evangelische Kirchengemeinde habe bereits für diesen Tag das Bürgerhaus geblockt. Nicht auszuschließen, dass beide einen ökumenischen Weg finden könnten, sagte der Bürgermeister. "Corona schweißt ja auch irgendwie zusammen."

Was den 1. Mai angeht, könnte sich Kemmelmeyer vorstellen, dass die Unterföhringer ihr Maifest unter Auflagen in und um dem Feststadel am Jahnweg feiern. Es wird zwar 2021 keinen neuen Maibaum geben, weil die Gemeinde die Vorbereitungen für das Einholen, Herrichten und Bewachsen bereits abgesagt hat, aber eine Veranstaltung sei nicht von vornherein ausgeschlossen - immer vorausgesetzt, die Entwicklung der Pandemie lasse es zu, so Kemmelmeyer.

© SZ vom 25.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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