Unterföhring:Brücke über den Isarkanal

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Unterföhring plant Verbindung nur für Fußgänger und Radler

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Wenn der Gemeinderat an diesem Donnerstag seine Zustimmung erteilt, dann könnte nach den Worten von Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft) bereits im Herbst mit dem Bau einer neuen Brücke für Fußgänger und Radfahrer über den Isarkanal unweit des Asylbewerberheims an der Bauhofstraße begonnen werden. Der Bauausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich für eine der vom Münchner Ingenieurbüro Grassl vorgelegten Varianten ausgesprochen.

Demnach wird das Brückenbauwerk eine Spannweite von 36 Metern haben und den Kanal rechtwinklig überwinden. Der Übergang darf laut Kemmelmeyer nur von Fußgängern und Radlern benutzt werden; mit einer Maximallast von fünf Tonnen kann er nicht von Feuerwehr oder Rettungsdienst befahren werden. Darauf habe man sich geeinigt, so der Bürgermeister. Die anderen vier Vorschläge für das Bauwerk hätten zwar eine Nutzung für Einsatzfahrzeuge ermöglich, weil die Brücke dann auf bis zu zwölf Tonnen Traglast ausgelegt worden wäre, aber eben auch erhebliche Mehrkosten verursacht hätte.

Auch die einfachere Ausführung kommt die Gemeinde ganz schön teuer: Die Kosten für die Stahlverbund-Brücke dürften gut 470 000 Euro ausmachen, sagt Kemmelmeyer. Das ist fast das Doppelte von dem, wovon die Kommunalpolitiker im September vergangenen Jahres bei ihrem Beschluss ausgegangen sind. Die Fußgänger- und Radfahrerbrücke entsteht westlich der bestehenden S-Bahn-Brücke über den Isarkanal.

Seit dem Spätherbst wohnt in den für maximal 175 Personen ausgelegten Holzhäusern an der Bauhofstraße ein Großteil der jungen Männer, die zuvor ein Jahr lang in der Traglufthalle an der Mitterfeldallee ein Notquartier gefunden hatten. Die neue Brücke über den Kanal soll nicht nur für die Bewohner des Asylheims und die Anrainer der Bauhofstraße als schnelle Verbindung nach Unterföhring dienen, auch Radfahrer aus Ismaning und Unterföhring sollen den Kanal künftig auf kurzem Weg queren können.

Bislang müssen Radler entweder auf die Brücke neben der Münchner Straße ausweichen oder - wenn sie fernab vom Autoverkehr über die Felder unterwegs sind - einen Umweg nehmen: Kurz vor dem Autobahnring A 99 lässt sich der Kanal queren, eine zweite Möglichkeit gibt es noch ein ganzes Stück weiter östlich. Mit der neuen Brücke gehört dies für Pendler auf dem Rad der Vergangenheit an.

© SZ vom 13.07.2017 / sab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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