Unterföhring:Anschluss gesucht

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Unterföhring will neue Zufahrt zum florierenden Medienpark

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Auf dem zwischen Ismaning und Unterföhring gelegenen Agrob-Gelände, wo zahlreiche Medienbetriebe ihrer Arbeit nachgehen, hält die Nachfrage nach weiteren Flächen für TV-Produktionen und Filmfirmen an. Auch der Radiosender Antenne Bayern will sich vergrößern, was die Gemeinde Ismaning zum Anlass genommen hat, ihren Flächennutzungsplan zu ändern. Vorgesehen ist eine Erweiterung des Gewerbe- und Medienparks um vier Hektar, und zwar in Richtung Süden, also gen Unterföhring.

Wie Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft Unterföhring, PWU) jetzt im Gemeinderat berichtete, hat eine Expansion vor allem für seine Kommune weitreichende Folgen. Und genau das soll in der Stellungnahme der Kommune zum Verfahren der Nachbarn auch zum Ausdruck kommen. So seien in erster Linie die nahen Wohngebiete am Poschinger Weiher und an der Aschheimer Straße in Unterföhring betroffen. Aus diesem Grund fordert die Gemeinde Unterföhring entsprechende Lärmschutzmaßnahmen im vergrößerten Gewerbepark.

Ein massives Problem sehen die Unterföhringer Lokalpolitiker darüber hinaus in der Zunahme des Verkehrs. Die Beschäftigten würden vornehmlich durch Unterföhring fahren, um an ihren Arbeitsplatz auf dem Ismaninger Agrob-Gelände zu kommen. "Das ist sehr belastend für Unterföhring", sagte Philipp Schwarz (SPD) und kritisierte, dass der Gewerbepark nicht über Ismaning erschlossen werde. Der Unterföhringer Gemeinderat fordert zudem eine weitere Verdichtung des Taktes, in dem die Buslinie 231 verkehrt. Franz Solfrank (CSU) schlug vor, das Agrob-Gelände mit Bussen an den S-Bahnhof in Unterföhring anzuschließen und den MVV-Tarif zu ändern. Nach Unterföhring brauchen Pendler aus der Innenstadt zwei Streifen, nach Ismaning gleich vier.

Dass in jedem Fall der Verkehr in Unterföhring zunehmen wird, davon sind die Kommunalpolitiker überzeugt - und natürlich wenig begeistert. Schon heute quälen sich bis zu 20 000 Fahrzeuge täglich durch den Ort. Für PWU-Gemeinderat Günther Peischl eine klare Sache: "Wir müssen zusammen mit Ismaning über eine Ortsumfahrung reden, an die dann der Medienpark auf dem Agrob-Gelände angeschlossen wird." Im Gremium fand der Vorschlag Zustimmung.

© SZ vom 18.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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