Umweltfreundlichkeit:Mobilität rückt in den Fokus

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Die Agenda 21 in Pullach freut sich über die Aufnahme des Themas Verkehr in den Aktionsplan der Gemeinde. Damit sollen zukünftig im Ort die Autos häufiger stehen gelassen werden. Ortsbusse könnten eine Alternative sein

Von Michael Morosow, Pullach

Als Mahner, Ratgeber und Antreiber bringt sich das Team der Pullacher Agenda 21 regelmäßig in die Kommunalpolitik ein und verfolgt die Zukunftspläne der Gemeinde stets mit Argusaugen, nicht immer mit Freude. Umso stolzer und zufriedener zeigt sich jetzt ihr Sprecher Bert Eisl darüber, dass der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einer ihrer zentralen Forderungen nachgekommen ist und die Aufnahme des Gesamtkomplexes Mobilität in den Aktionsplan der Gemeinde Pullach zum Klimaschutz beschlossen hat. "Das freut uns besonders, denn das Thema Verkehr ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, der seit Gründung der Agenda 21 Pullach vor 25 Jahren in unserem Hauptfokus liegt", heißt es in einer Pressemitteilung der Agenda. Der geplante Beitritt der Gemeinde zur "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommune" sei ein erster Baustein, der in dem zu erstellenden Radverkehrskonzept darzustellen sei, schreibt Eisl.

Für die Koordination des Gesamtkomplexes Mobilität wurde die Stelle eines Mobilitätsbeauftragten in der Gemeindeverwaltung geschaffen, dessen Aufgabe es ist, ein individuelles Mobilitätskonzept mit Pullach-spezifischen Einzelmaßnahmen zu erstellen. Neben den Klimazielen in den Sektoren Energie (mit Stromerzeugung und Wärmeversorgung) sowie Gebäudemaßnahmen sei Mobilität ein wichtiger Sektor zur Erreichung der Klimaneutralität. Bei Mobilität gehe es unter anderem um Ziele, wie "Autoverkehr reduzieren -"ÖPNV stärken", "Raus aus dem Auto - rauf auf das Rad", "Mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer - weniger Platz für Autos". Damit der Ausstoß von CO₂, Stickoxiden und Feinstaub auf die gesetzlich vorgegebenen Zielwerte reduziert werden könne, müssten aber auch Konzepte für alternative Antriebe mit Strom, Gas und Wasserstoff spezifiziert werden, gibt Eisl zu bedenken. Einhergehend sollte eine bauliche Ortsentwicklung mit den Schwerpunkten verkehrsberuhigte Ortsmitte und eine Erweiterung bis zum Bahnhof stattfinden.

Es sei ein wesentliches Ziel eines Mobilitätskonzeptes für Pullach, neben dem örtlichen Autoverkehr auch den Pendler-Verkehr soweit wie möglich zu reduzieren und mittel- und langfristig den Schwerpunkt auf Öffentlichen Personennahverkehr und Radverkehr zu legen. Dazu sei neben einer Tieferlegung des Bahnhofs und der S-Bahn im Bereich der Ortsmitte ein weiterer Ausbau des Radwegenetzes sowie eine Verbesserung der Nahmobilität erforderlich. Bürgerinnen und Bürgern benötigten ein Verkehrsmittel für Kurzstrecken innerhalb Pullachs, um auch ohne eigenes Auto Erledigungen und damit auch das Einkaufen in den Lebensmittelmärkten zu ermöglichen. Für Fahrten nach Zielen außerhalb Pullachs sei eine Lösung für die "letzte Meile" der Pendler bis zum Arbeitsplatz beziehungsweise zur Haustüre zu erarbeiten. In diesem Zusammenhang bringt Eisl abermals den Einsatz kleiner Ortsbusse und Sammeltaxen für diese Innerortsverbindungen ins Spiel und erinnert an entsprechende Anträge der lokalen Agenda an den Gemeinderat. In jedem Fall kann Pullach weiter mit dem Zutun des Agenda-Teams rechnen. "Die Agenda 21-Gruppe ist bereit, bei dem für die Gemeinde Pullach richtungsweisenden Zukunftsprojekt Mobilität,mitzuarbeiten", heißt es abschließend in der Pressemitteilung.

© SZ vom 08.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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