Traditionsveranstaltung:Christkindlmarkt soll aufleben

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Nach Aus auf dem Rothmeier-Hof sucht Baierbrunn einen neuen Ort

Von Michael Morosow, Baierbrunn

Für viele, gerade junge Baierbrunner war es 2018 das erste Mal, dass sie den ersten Advent ohne einen Besuch des traditionellen Christkindlmarktes auf dem Rothmeier-Bauernhof verbringen mussten. Hohe Auflagen und eine zunehmende Bürokratie nannte Julia Kent, die Frau von Landwirt Jakob Rothmeier, damals als Gründe dafür, dass man sich, wenn auch "blutenden Herzens" nach 30 Jahren als Veranstalter des Christkindlmarkts zurückgezogen hat.

Nun hat sich auch die Hoffnung zerschlagen, die Gemeinde könnte in die Bresche springen und für das Marktgeschehen auf dem Bauernhof verantwortlich zeichnen. In der Gemeinderatssitzung am Dienstag erklärte Bürgermeister Wolfgang Jirschik (Überparteiliche Wählergruppe, ÜWG), auch die Gemeinde sehe sich aufgrund der Auflagen, vor allem für den Brandschutz, nicht in der Lage, den Christkindlmarkt am gewohnten Standort durchzuführen.

Dennoch gibt es Anlass zur Hoffnung auf ein Wiederaufleben des beliebten Christkindlmarktes: Laut einstimmigem Beschluss des Gemeinderates soll jetzt ein circa zehnköpfiges Vorbereitungskomitee gegründet werden, das sich aus erfahrenen Helfern des bisherigen Christkindlmarktes und Vertretern örtlicher Vereine zusammensetzt. Aufgabe dieses Komitees soll sein, Ausschau nach einem alternativen Standort zu halten, für den ohne allzu große Kraftanstrengung ein Sicherheitskonzept erstellt werden kann und der Brandschutz gewährleistet ist.

Allzu groß ist die Auswahl dabei nicht. Das Sport- und Bürgerzentrum hat das Gremium bereits als Standort ausgeschlossen, und der Platz an der Bahnhofstraße wurde aufgrund der mangelnden Infrastruktur von der Liste gestrichen. Nun soll der Platz zwischen Kirche und Pfarrsaal auf seine Eignung hin untersucht werden, und auch eine Verbindung des Christkindlmarktes mit dem Weihnachtsmarkt beim Waldgasthof soll in Betracht gezogen werden.

Bei einer Besprechung mit den bisherigen Veranstaltern und Bürgermeister Wolfgang Jirschik vor drei Wochen wurde die Standortproblematik noch einmal auf den Tisch gelegt. Auf dem Rothmeier-Bauernhof, so wurde herausgestellt, gebe es inzwischen Probleme, die vor dem Anschlag im Dezember 2016 auf einen Berliner Weihnachtsmarkt keine große Rolle gespielt hatten. So etwa müsste laut Gemeindeverwaltung ein Sicherheitskonzept durch einen Dritten erstellt werden, "damit die Besucher den Markt gefahrlos besuchen können". Durch die offenen Zugänge und die Beschränktheit der Örtlichkeit sei dies problematisch. Auch sei der Brandschutz in keiner Weise gewährleistet. "Wenn eine Kerze in der Tenne umfällt, würde es schnell brennen", sagte der Bürgermeister. Eine Versicherung wäre sehr teuer und würde die Kostendeckung in Frage stellen. All dieser Probleme soll sich nun ein Vorbereitungskomitee annehmen. "Erst müssen die Kümmerer gefunden werden", sagte Alexander Lechner.

© SZ vom 28.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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