Taufkirchen:Weniger Plastikmüll

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Taufkirchen setzt sich mit einem Appell für Mehrwegbehälter ein

Die Gemeinde Taufkirchen setzt sich künftig verstärkt für weniger Plastikmüll im Ort ein. Wie der Bauausschuss des Gemeinderats beschlossen hat, wird die Kommune über ihr Gemeindeblatt die ansässigen Unternehmen zum Verzicht auf kostenlose Plastiktüten auffordern. Ein weiterer Appell soll sich an Bürger richten, damit diese ihren Verpackungsabfall reduzieren. Und zuletzt dürfen bei gemeindlichen Veranstaltungen künftig nur noch Mehrwegbehälter verwendet werden; und auch bei Festivitäten von Dritten, die einer Genehmigung durchs Rathaus bedürfen, soll dies vertraglich festgesetzt werden.

Diese drei Beschlüsse gehen auf einen Antrag der SPD-Fraktion zurück, der in der Bauausschusssitzung von den Grünen noch modifiziert wurde. Ihrer Version stimmte SPD-Ortsvorsitzender Matteo Dolce ausdrücklich zu, obgleich sie eine der ursprünglichen Forderungen nicht mehr enthielt - nämlich, dass das Umweltamt im Rathaus ein Konzept entwickeln soll, wie Verpackungsmüll in Taufkirchen vermieden werden kann. Daran hatte sich auch die CSU gestört, wie Fraktionschefin Hildegard Riedmaier sagte: Zwar wolle man den Plastikmüll im Ort natürlich reduzieren, "aber wenn wir das jetzt nur machen, um die Verwaltung mit Arbeit zu belasten, dann weiß ich nicht, ob das der richtige Weg ist".

Kritisch äußerte sich auch Michael Lilienthal von den Freien Wählern. Da es ohnehin in kaum einem Supermarkt noch kostenlose Plastiktüten gebe, sei dieser Teil des Antrags "überflüssig". Als "zu unbestimmt" bezeichnete er den Versuch, bei Veranstaltungen von Dritten ein Mehrweggebot zu erlassen. "Muss die Gemeinde bei Bauvergaben dann die Bauarbeiter dazu verpflichten, nur noch aus Mehrwegbechern zu trinken?", fragte Lilienthal. Ein Konzept zur Vermeidung von Plastikmüll dagegen könne sinnvoll sein, fand er, "aber bitte nicht so ins Blaue hinein, nur weil jetzt der Wahlkampf beginnt". Derweil merkte Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) an, dass der Gemeinderat bereits im Jahr 1990 beschlossen habe, bei kommunalen Veranstaltungen auf Einweggeschirr zu verzichten.

Rudi Schwab (Grüne) warb hingegen für den Antrag. "Wir können die Öffentlichkeit sensibilisieren - und das mit minimalem Aufwand." Ähnlich äußerte sich Matteo Dolce, der den SPD-Antrag zuvor als "sehr deutliche und klare Aufforderung etwas zu tun" bezeichnet hatte - "und so möchte ich ihn auch verstanden wissen". Letztlich votierte eine knappe 6:5-Mehrheit für einen Appell an Firmen, damit diese auf Plastiktüten verzichten oder zumindest Geld für sie verlangen. Die anderen zwei Beschlüsse - die Mehrwegbehälter bei Veranstaltungen und die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit des Rathauses betreffend - wurden unterdessen bei nur einer beziehungsweise zwei Gegenstimmen angenommen.

© SZ vom 02.01.2019 / stä - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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