Taufkirchen:Viele Hochzeiten und viele Todesfälle

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Christine Steinhart, Leiterin des Standesamts in Taufkirchen, geht in den Ruhestand. Nachfolgerin ist Anna Häfner

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Die Liebe und der Tod fallen bei der Gemeinde Taufkirchen in den Zuständigkeitsbereich von Christine Steinhart - noch. Denn nach fast zwei Jahrzehnten als Leiterin des Standesamts, die überdies für den Friedhof zuständig ist, geht die 63-Jährige jetzt in den Ruhestand. "Vor 18 Jahren, als ich wieder hier angefangen habe, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich hier in Rente gehe", sagte Steinhart bei ihrer Verabschiedung im Gemeinderat. "Für mich ist es eine sehr schöne und sehr erfolgreiche Zeit gewesen."

Nach fast zwei Jahrzehnten verlässt Christine Steinhart das Taufkirchener Rathaus. Sie war bei vielen Trauungen und Trauerfeiern dabei. (Foto: Angelika Bardehle)

Schon 1981 hatte die in München geborene und bei der Landeshauptstadt ausgebildete Christine Steinhart zwei Jahre als Standesbeamtin in Taufkirchen gearbeitet, ehe sie wegen ihrer drei Kinder eine Pause einlegte. Im September 2000 kehrte sie dann als Standesamtsleiterin zurück ins Rathaus - und blieb dort bis heute. "20 Jahre in Taufkirchen, das ist schon eine Seltenheit", sagte Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei), der von einer Ära sprach, die zu Ende gehe. Christine Steinhart sei unter anderem das Trauzimmer im Rathaus zu verdanken. "Dein größtes Projekt war aber die Friedhofssanierung", sagte Sander. Spätestens dabei habe sich gezeigt, dass die Standesamtsleiterin sich nicht nur durch Ruhe und Zuverlässigkeit auszeichne, "sondern dass du auch ganz schön beharrlich sein kannst". Auch dank ihr, so der Bürgermeister, "können wir heute auf einen Friedhof schauen, der nicht nur für die Toten da ist, sondern auch für die Lebenden."

Sie hat Vater und Sohn getraut

Steinhart betonte derweil, dass man als Rathausmitarbeiterin im Standesamt und in der Friedhofsverwaltung eine "sehr große Außenwirkung" habe. "Das merkt man erst, wenn man mal bei einer Hochzeit oder einer Trauerfeier dabei war." Sie selbst habe in all den Jahren hunderte Ehen geschlossen, von denen etliche für sie unvergesslich seien. Etwa der ältere Herr, der auf seine späten Tage noch mal heiraten wollte, und dessen Sohn Jahre später plötzlich im Rathaus stand, um sich ebenfalls von ihr trauen zu lassen, "weil ihm die Hochzeitsfeier so gut gefallen hat", erzählt Christine Steinhart.

Ende Dezember wird die 63-Jährige nun also ihren Posten als Standesamtsleiterin abgeben und in den Ruhestand gehen. Ihre Nachfolge tritt Anna Häfner an, die schon seit Anfang November im Rathaus beschäftigt ist und bereits zur Standesbeamtin ernannt wurde. Dieselbe Rolle hatte sie zuvor in der mittelfränkischen Gemeinde Feuchtwangen inne, wo sie stellvertretende Leiterin des Standesamts war.

© SZ vom 29.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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