Taufkirchen:Teure Campus-Ideen

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Gemeinde vertagt Entscheidung über Neubau an der Pappelstraße

Sollen im Zuge eines Neubaus der Mittelschule auch gleich die Kinderbetreuungseinrichtungen in der Pappelstraße abgerissen und neu gebaut werden? Eine Antwort auf diese Frage hat der Taufkirchner Gemeinderat nach intensiver Debatte vorerst aufgeschoben. Zwar hätte eine solche Erweiterung des Vorhabens durchaus Vorteile - nicht zuletzt, weil das Areal zwischen der Mittelschule und der neuen Grundschule dadurch den Charakter eines Campus' erhalten könnte. Jedoch schreckten mehrere Gemeinderatsmitglieder die Kosten ab. Sie sollen nun infolge eines einstimmigen Beschlusses ebenso im Detail untersucht werden wie der Zustand der beiden Bestandsgebäude sowie die Umweltfolgen einer Neubaulösung.

Ursächlich für die Debatte im Gemeinderat war ein Antrag der SPD. Sie hatte angeregt, die Kosten und Folgen eines Ersatzneubaus für die Häuser in der Pappelstraße 2 und 4 direkt neben dem geplanten Schulgebäude zu prüfen. Wie dieses genau aussehen soll, steht aber aktuell noch gar nicht fest: Aufgrund von Zeitmangel wurde eine Debatte über die neuen Entwürfe des Architektenbüros von der Gemeinderats- in die nächste Bauausschusssitzung verschoben. Stattdessen diskutierten die Mitglieder ausgiebig über die Gebäude in der Pappelstraße, wo derzeit ein Hort und diverse Einrichtungen der Nachbarschaftshilfe beheimatet sind. Laut einer "ersten Konzeption", so Bürgermeister Ullrich Sander (parteilos), ließe sich ein Neubau angrenzend an die Turnhalle der neuen Mittelschule realisieren. Bis zur Fertigstellung könnten Kita und Hort in den Bestandsgebäuden bleiben; im Anschluss würden diese dann abgerissen.

Der Vorteil dieser Lösung wäre, "dass damit der angedachte Campus-Charakter im Bereich Grund- und Mittelschule verstärkt" würde, hieß es in der Sitzungsvorlage des Bauamts. Zudem könnte das frei werdende Areal als Sportfläche genutzt werden "und so zur Belebung des Campus' beitragen". Die Kosten für einen Ersatzneubau würden sich laut einer groben Schätzung auf gut 7,6 Millionen Euro belaufen - wobei noch unklar sei, inwieweit die Gemeinde hier mit Zuschüssen rechnen könne. Demgegenüber würde eine Sanierung der Gebäude in der Pappelstraße laut Verwaltung mit 6,4 Millionen Euro zu Buche schlagen.

© SZ vom 29.09.2021 / stä - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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