Taufkirchen:Taufkirchen will doch nicht blitzen

Die Gemeinde Taufkirchen nimmt wieder Abstand von der Einrichtung einer fest installierten Blitzanlage auf der Autobahn A 995. In seiner jüngsten Sitzung machte der Gemeinderat seinen Beschluss aus dem Frühjahr rückgängig. Damals hatte das Gremium sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, die nächtlichen Rasern auf der Giesinger Autobahn mit Geschwindigkeitskontrollen auszubremsen. Immerhin herrscht dort zwischen 22 und 6 Uhr ein Tempolimit von 80 für Autos und 60 für Lastwagen. Nun hatte Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) aber bereits von den zuständigen Behörden signalisiert bekommen, dass eine solche Anlage eh nicht genehmigt würde. Auch hält man die fest installierten Blitzer, die die Gemeinde selbst zahlen müsste, nicht für finanzierbar. Die Autobahnpolizei hatte die Kosten grob auf 350 000 bis 400 00 Euro geschätzt. Ganz aufgeben will die Gemeinde in Sachen Lärmschutz dennoch nicht, wenngleich sie sich mittlerweile recht hilflos sieht, da alle Bemühungen, ein Tempolimit auch tagsüber durchzusetzen, bislang ins Leere liefen. "Wir können nicht die Beschlüsse aus der Bürgerversammlung ablehnen, weil wir sagen, wir können eh nichts machen", sagte SPD- Gemeinderat Matteo Dolce, der die Demo für den Lärmschutz organisiert hatte. "Wir sollten geschlossen auftreten", meinte Sander. So sprach sich das Gremium einstimmig für einen erneuten Appell an den Innenminister aus.

© SZ vom 03.12.2016 / hilb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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