Taufkirchen:Sportverein ermöglicht Schulschwimmen

Taufkirchen: Das Riemerlinger Hallenbad steht künftig mittwochs und donnerstags am Vormittag den Taufkirchner Schülern zur Verfügung.

Das Riemerlinger Hallenbad steht künftig mittwochs und donnerstags am Vormittag den Taufkirchner Schülern zur Verfügung.

(Foto: Claus Schunk)

Drittklässler aus dem Taufkirchner Ortsteil Am Wald fahren künftig mit Begleitung von Ehrenamtlichen ins Riemerlinger Bad

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

In Taufkirchen ist das Schulschwimmen zuletzt jahrelang ausgefallen. Nun sollen zumindest Kinder der Grundschule Am Wald nicht länger auf dem Trockenen sitzen. Deren Drittklässler erhalten vom neuen Schuljahr an Schwimmunterricht im Hallenbad Riemerling, und zwar gemäß eines Schulschwimmkonzepts, das die Gemeinde gemeinsam mit der Grundschule, dem SV-DJK Taufkirchen und dem Landkreis entwickelt hat. Letzterer übernimmt dabei 50 Prozent der Kosten für das notwendige zusätzliche Personal, das vom örtlichen Sportverein gestellt wird. Auf die Gemeinde kommen derweil Ausgaben von rund 20 000 Euro je Schuljahr zu, die der Gemeinderat nun einstimmig abgesegnet hat.

"Ich bin sehr dankbar, dass dieses Thema noch vor Sommerpause auf die Tagesordnung gekommen ist", lobte Gabi Zaglauer-Swoboda (Grüne). "Denn das Schwimmenlernen ist äußerst wichtig für unsere Kinder." Dass nun erst mal bloß die Schüler der Schule am Wald in den Genuss von Schwimmunterricht kommen werden, liege daran, dass die Grundschule an der Dorfstraße "mit dem Personal und von ihren Lehrern her noch nicht so weit ist", wie Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) erläuterte. Er gab sich jedoch zuversichtlich, dass dies im darauffolgenden Schuljahr so weit sein werde. Dann soll das Schulschwimmkonzept auch auf die zweite Grundschule im Ort angewendet werden.

Die rund 125 Drittklässler der Schule am Wald werden von September an mit dem Bus nach Riemerling gefahren. Dort steht der Schule am Mittwoch und Donnerstag jeweils von 9.30 bis 11.30 Uhr das Hallenbad zur Verfügung. Geplant ist, dass jedes Kind etwa elfmal pro Schuljahr Schwimmunterricht erhält. Beaufsichtigt werden die Schüler dabei von mindestens vier Lehrkräften, die sich abwechseln. Unterstützt werden sie von zwei Hilfskräften des SV-DJK, "um den besonderen Bedürfnissen der Kinder im benachteiligten Ortsteil Am Wald Rechnung zu tragen, aber auch um eine Differenzierung in Schwimmer- und Nichtschwimmergruppen überhaupt möglich zu machen", heißt es in dem Konzept. Darüber hinaus sollen weitere Helfer für den reibungslosen Ablauf sorgen, allen voran beim Umziehen der Kinder.

Inwiefern sichergestellt sei, "dass da nicht massenweise Atteste von Eltern kommen, die ihren Kindern verbieten am Schwimmunterricht teilzunehmen?", fragte Michael Lilienthal (Freie Wähler), nicht ohne vorher anzumerken: "An der Grundschule am Wald sind ja sehr viele Kinder mit Migrationshintergrund." Hierauf erwiderte Ullrich Sander: "Wir bieten hier etwas an, und dann schauen wir, wie das in Anspruch genommen wird. Wir sollten da nicht im Vorhinein irgendwelche Annahmen machen." Zudem betonte der Bürgermeister: "Der Schwimmunterricht ist genauso Pflichtfach wie jedes andere auch." Das bedeutet: Bei einmaligem Fehlen braucht es eine Entschuldigung der Eltern. Bleibt ein Kind dauerhaft dem Schwimmunterricht fern, muss es ein ärztliches Attest vorlegen.

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