Taufkirchen:Raser auf der A 995

Kontrollen der Polizei bestätigen lärmgeplagte Anwohner

Von Iris Hilberth, Unterhaching/Taufkirchen

Auf der Giesinger und der Salzburger Autobahn wird häufig schneller gefahren als erlaubt. Das mag keine neue Erkenntnis sein, es vergeht keine Bürgerversammlung in Unterhaching und Taufkirchen, in der Bürger nicht nur ein zusätzliches Tempolimit fordern, sondern auch anmahnen, die Einhaltung der bestehende Geschwindigkeitsbeschränkung endlich mal zu kontrollieren. Das hat die Autobahnpolizei Holzkirchen nun mit mehreren mobilen Messungen getan und mehrere, zum Teil erhebliche Verstöße festgestellt.

Erlaubt sind tagsüber 120 Stundenkilometer stadteinwärts auf der A 995, nachts darf hier aus Lärmschutzgründen nur 80 gefahren werden. Sechs Autofahrer haben diese zulässigen Höchstgeschwindigkeiten aber um Werte von 33 bis 62 Stundenkilometer überschritten. Laut Polizei müssen sie nun mit hohen Bußgeldern rechnen. Waren sie mehr als 40 Stundenkilometer zu schnell, haben sie zudem ein Fahrverboten von einem oder zwei Monaten zu erwarten.

Kontrollen hat insbesondere die Taufkirchner SPD schon lange gefordert, wohl wissend, dass sich die wenigsten Autofahrer an das vorgegebene Tempolimit halten. Die Autobahnpolizei hatte vor einigen Jahren allerdings darauf hingewiesen, dass regelmäßiges Blitzen an der A 995 nicht möglich sei. Auch eine fest installierte Blitzanlage war in der Diskussion, wurde 2017 aber vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) abgelehnt. Der hatte keinen Bedarf an einer derartigen Geschwindigkeitskontrolle gesehen.

Die lärmgeplagten Anwohner entlang der Autobahn sehen den aber sehr wohl. Insbesondere Motorradfahrer, die nachts aufdrehen, sind häufig Thema bei Beschwerden über den Krach in Unterhaching und Taufkirchen, zumal beide Gemeinden zwischen zwei Autobahnen liegen. Sie haben sich deshalb auch zusammengetan, um weiterhin ein Tempolimit auch tagsüber von 80 Stundenkilometern zu fordern.

© SZ vom 28.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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